Rund oder schmal: Wenn die Gesichtsform Aufschluss über Finanzen gibt

Anhand der Gesichtsform zu bestimmen, ob jemand wohlhabend ist oder nicht, klingt erstmal falsch. Doch neueste Untersuchungen haben gezeigt, es gibt einen Zusammenhang.

Ist euer Gesicht eher rund oder doch schmal? Wenn Letzteres zutrifft, dann ist euer Konto vermutlich auch gut gefüllt. Zumindest behaupten das Wissenschaftler der Universität Glasgow. 

Sie haben im Rahmen einer Studie Gesichter analysiert und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass die Form des Gesichts die Wahrnehmung des Reichtums beeinflussen kann. Demnach sind Menschen mit schmalen, freundlichen Gesichtern wohlhabender als solche mit breiten Gesichtszügen.

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Wie kam das Ergebnis zustande?

Um herauszufinden, welche Gesichtsform wie wahrgenommen wird, haben die Forschenden Vorurteile analysiert, die Menschen übereinander fällen. Dabei stellten sie fest, dass Gesichter, die als "reich“ wahrgenommen werden, auch gleichzeitig als vertrauenswürdiger, dominanter, fähiger und ehrlicher gelten.

Ausschlaggebend für diese Einschätzung waren lächelnde Münder, gemeißelte Gesichtszüge, hochgezogene Brauen und eng beieinanderliegende Augen sowie rosige Wangen. Aber auch hervorstechende Nasen und eine hohe Stirn gelten demnach als „reich“. 

Was gilt als arm?

Gesichtszüge, die mit Armut in Verbindung gebracht werden, zeichneten sich hingegen durch gesenkte Augenbrauen, ein kürzeres Kinn, nach unten gerichtete Münder und dunklere, kühlere Hauttöne aus. Vor allem Letzteres soll laut Analyse unglaubwürdig, kalt und unfähig wirken.

Außerdem haben sie anhand der Daten ableiten können, dass Gesichter, die als schlecht aussehend galten, eher "infantil“ waren und gedrungene, runde Gesichtszüge wie die eines Kindes aufwiesen. Verbunden werden diese Eigenschaften mit schlechter Fitness, geringer Intelligenz und einer unterwürfigen Persönlichkeit. 

Warum das problematisch ist

Thora, Bjornsdottir, Hauptautorin der Studie, warnt, dass voreilige Urteile, die nur auf dem Aussehen basieren, langfristige Folgen für einzelne Personen haben könnten. "Menschen, die einer hohen oder niedrigen sozialen Schicht angehören, werden oft auch positive bzw. ungünstige Eigenschaften zugeschrieben“, so Bjornsdottir. "Solche Urteile werden bereits allein aufgrund des Gesichtsausdrucks gebildet, und dies kann erhebliche Konsequenzen haben, einschließlich der Benachteiligung derjenigen, die als einer niedrigeren sozialen Schicht zugehörig wahrgenommen werden.“

"Diese Erkenntnisse sind nicht nur wertvoll für die Weiterentwicklung unseres Verständnisses zentraler sozialer Wahrnehmungstheorien, sondern könnten auch bei der künftigen Interventionen zur Unterbrechung voreingenommener Wahrnehmungen hilfreich sein“, so Rachael Jack, Mitautor der Studie. 

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