Neues Lokal im Ronacher-Viertel: So ist das "Restaurant Pauli"

Etwa indem er diesen Sommer mit der „Brasserie Poldie“ nicht nur französische Küche in eine Gegend pflanzte, wo davor nur Imbiss-Buden waren, sondern mit der Verschränkung von Betriebsküche und Top-Gastronomie auch unternehmerisches Geschick beweist. Selbes gelingt ihm im „Oide Donau“, dem Vereinslokal des Sportcenter Donaucity: So gut isst man um diesen Preis selten. 

Und nun ging’s daran, das Six’sche Innenstadt-Restaurant auf neue Beine zu stellen: Seit 2016 bot das „Restaurant Paul“ zuverlässige Wiener Küche mit französischem Witz, nun wurde das Untergeschoss zur „begehbaren Weinkarte“, also zur Vinothek, erhielt mit dem großartigen Roman Wurzer einen neuen Küchenchef und mit „Pauli“ einen neuen Namen.

Die Weinkarte ist spektakulär – das Pauli ist mehr oder weniger die Wiener Dependance der Linzer Weinhandelsikone „Weinturm“. Die Küche ist es nicht weniger: Kleine Köstlichkeiten wie warmer Bauernkrapfen mit Zwiebelmarmelade und Lardo sind ganztägig zum Glas Wein zu bekommen. Wurzers Kreationen, wie gebeizter Seesaibling mit fermentiertem Kohlrabi und (eher unnötigem) Quinoa-Nockerl (16 €), gibt’s allerdings nur abends. Klare Erdäpfel-Suppe mit Blutwurst-„Sphäre“ und Zwiebel-Püree ist grandios (9 €), Stör mit Karfiolcreme, Grammeln und Buttermilch-Sauce beachtlich (32 €), die „dekonstruierte“ Rindsroulade mit Erdäpfel im Salzteig (sensationell!) und gegrilltem Salatherz definitiv abendfüllend. Ein tolles, neues Lokal im Ronacher-Viertel.