Moderner Orient mitten in Wien: So schmeckt's im Maria und Josef
Ein gelungenes Konzept von Shahab Jahanbekloo mit mediterran-orientalisch-asiatischer Küche und angrenzender Vinothek.
Kontakt
Wenn ein neues Lokal am Dienstagabend gesteckt voll ist, dann macht da jemand einiges richtig: Das „Maria und Josef“ bietet mit schwarzer Marmorbar, geschmackvollem Mobiliar, gedämpfter Beleuchtung, Kunst und einer gelungenen Farbgebung (ganz ohne die inflationären Dschungel-Tapeten) intime Atmosphäre pur. So sehen hippe Lokale normalerweise in London oder Manhattan aus, in Wien nicht.
Beschreibung
€€
Weltküche
83 von 100
Auch die Karte wirkt sehr interessant: Eine mediterran-orientalisch-asiatische Mischung, die neugierig macht – und deren Preise nicht verschrecken. Nicht zuletzt ist da noch die Vinothek im zweiten Raum, untergebracht in Regalen einer historischen Apotheke, das macht die Sache niederschwellig. Hinter dem gelungenen Konzept steht Shahab Jahanbekloo, der in Wien schon ein paar tolle Lokale hatte, mit dem „Engel“ etwa das beste Naschmarkt-Lokal seiner Zeit.
Vier Jahre widmete er der Renovierung und Umwidmung eines früheren Interieur-Geschäftes, eine Mühe, die sich lohnte. Auch für uns Gäste. Die Ofen-Melanzani mit grüner Tahina, Kichererbsensalat und Granatapfel ist großartig (9,20 €), der sautierte Chicorée mit Brie und Walnüssen klang ein bisschen interessanter, als er dann war (9,80 €). Die geschmorte Lammschulter mit Pistazien wird „pulled“ und auf vier Salatblättern serviert, köstlich (16,80 €), Marzipan-Baklava mit Safraneis auch sehr gut (6,80 €). Die Portionen sind mächtig, „Sharing“ lautet die Idee dahinter. Einziger Nachteil des erfolgreichen Konzepts: Wenn das Lokal überrannt wird, geraten Küche und Service mitunter ins Schwimmen.
Bewertung
39 von 50
7 von 10
13 von 15
24 von 25