Wie sich die Mode in Zukunft verändern wird
Wie wichtig sind Fashion Shows? Gibt es noch Saisonen? Wie war das mit der Nachhaltigkeit. Trend-Lady Isabella Klausnitzer und Designer Juergen Christian Hoerl im Talk.
Was tragen wir in den nächsten Jahren? Wie entwickeln sich die Fashion Weeks? Was wird aus Fast Fashion? Wie wichtig wird die Nachhaltigkeit - oder ist das nur ein schönes Schlagwort? Über diese Themen haben sich zuletzt freizeit-Trend-Lady Isabella Klausnitzer und Designer Juergen Christian Hoerl beim großen freizeit.live-Tag im SO/Vienna unterhalten.
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Und beide waren sich in vielem einig. Besonders darin, dass die Fashion Weeks, die gerade in den Metropolen der Welt stattgefunden haben, irrsinnig geworden sind. "Früher waren nur die besten Kundinnen und die wichtigsten Modejournalistinnen in den Front Rows. Heute ist das alles ein riesiger Affenzirkus", sagte Klausnitzer. Mittlerweile seien Kim Kardashian und Co. die wichtigsten Akteurinnen. Und das sei dann doch schade. "Es geht gar nicht mehr um die Mode und um die Kreationen." Alles sei einfach nur darauf ausgerichtet, möglichst viel öffentliche Aufmerksamkeit zu generieren. "Das Geschehen wird sofort auf Social Media gepostet und es ist alles ganz aufgeregt."
Mode als Handwerk
Dem stimmmte auch JC Hoerl zu. "Diese Entwicklung ist schade. Ich bin Verfechter von Handwerk, von Mode von Menschen für Menschen." Denn eigentlich gehe es doch um die Schnitte und um die Materialien, die verarbeitet werden, und nicht um die große Show. Er empfiehlt daher, die Designerinnen und Designer im Atelier zu besuchen. Und das dürfe dann eine gewisse Wertigkeit haben. "Wenige Stücke, die man gern trägt, sind wichtiger, als sich ständig nach neuen Kreationen zur richten."
Und das kann durchaus ein Trend sein - weg von den alle paar Wochen wechselnden Kollektionen hin zu mehr Liebhaberei. Das Spüren der Mode, das Haptische werde in der nächsten Zeit wieder wichtiger. Mit dem Online-Bestellen allein sei es nicht getan. "Mode muss live sein", sagte Höerl. Zu ihm kämen Kundinnen, die sagen: "Ich leiste mir ein Stück. Das gönne ich mir, das bin ich mir wert." Aber immerhin können sich nicht alle beste Qualität leisten. Es dürfe schon auch mal Fast Fashion sein. Diese Stücke könne man ja auch länger tragen und müsste man nicht sofort wegschmeißen. Sie halten durchaus Jahre. "Man kann sich schon auch ein Fast-Fashion-Teil anziehen, aber der Mix ist wichtig", sagte Hoerl.
Recycling, Re-Use, Re-Love
Klausnitzer und Hoerl stellten ein Umdenken in der Branche hin zu mehr Nachhaltigkeit fest, auch wenn das immer noch sehr langsam stattfinden würde. Aber in einem sind sich die beiden einig: der Wandel sei da. Jeder Schritt sei wichtig. Gerade das Umarbeiten alter Stücke werde immer wichtiger. "Recycling, Re-Use, Re-Love", seien die Worte der Stunde, meinte Klausnitzer.
Die modischen Entwicklungen der Stunde seien eher düster. "Auf den Fashion Weeks, die die Mode für den Sommer gezeigt haben, war ganz viel Winterliches, schweres Tuch und schwarzes Leder dabei", berichtete die Trend-Lady. Und sie fürchte, dass das noch eine Weile so weitergehe. "Es wird nicht mehr zwei Saisonen geben." Was laut Hoerl aber gar nicht so schlecht sein müsse. "Es braucht keine Saisonen, es braucht Mode, die Spaß macht."
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