Kleiderkasten im Glück: "Dopamin Dressing"

Es ist einen Versuch wert: Wer dem "Dopamine Dressing“ frönt, umhüllt sich mit Mode, die Freude bringt – und sorgt so dafür, dass die Glückshormone auch im grauen Alltag tanzen.

Auf die Macht von Farben setzt  der neue Film  rund um Barbie, der wohl kleinsten  Modeikone der Welt, mit überbordender Begeisterung. Wohin das Auge blickt: Pink- und Rosatöne, die ein Gefühl von Lifestyle, Verspieltheit, Selbstausdruck  und Selbstbewusstsein vermitteln und so als positive Energie auf das Kinopublikum überspringen sollen. Dopamine Dressing macht sich  genau  diese  Wirkkraft von Farbe zunutze – aber nicht nur. Durch die gelungene Kombination von Muster, Material und Schnitt werden die Glückshormone ebenfalls hervorgelockt.  

Schon im vergangenen Jahr hat das Marktforschungsinstitut Appinio in Deutschland eine Umfrage unter 1.000 Teilnehmenden durchgeführt. Untersucht wurde, wie Kleidung das Wohlbefinden beeinflussen und die Stimmung heben kann. So waren die meisten Befragten überzeugt, dass ihre Laune  eine direkte Auswirkung auf die Farbauswahl ihrer Kleidung hat, während 20 Prozent den umgekehrten Weg gingen und meinten, dass die Farbe ihrer Kleidung ihre Stimmung beeinflusst. Besonders Frauen und jüngere Generationen nahmen Unterschiede in ihrer Kleidungswahl wahr, wenn sie sich  gestresst fühlten (47 % der Frauen im Vergleich zu 36 % der Männer und mehr als 40 % bei allen Altersgruppen unter 55 Jahren). In Stresssituationen griffen sie eher zu einem bequemen Outfit (37 %) oder zu einem Wohlfühloutfit (25 %). 

Um dem eigenen Stimmungstief durch Kleidung entgegenzuwirken, hat die amerikanische Modepsychologin Dawnn Karen den Begriff "Dopamine Dressing“ geprägt. Die glücklich machende Mode kommt da gerne in hellen Farben daher, wobei diese auch mal richtig leuchten dürfen oder sich zum Colour-Blocking formieren können. Muster und raffinierte Schnitte helfen ebenfalls dem Gemüt auf die Sprünge. Wobei man nicht gleich in die völlig zur Schau getragene Glücksoffensive kippen muss: Wer weniger gerne auffällt, holt sich den Dopamin-Kick  durch einen Akzent – etwa durch eine  Statement-Handtasche oder besondere Schuhe, die dem Gesamtoutfit das gewisse Etwas geben.   

Welche Farbe(n) dabei eingesetzt werden, ist individuell verschieden. Während z.B.  die einen bei den anfangs erwähnten  Pink- und Rosatönen ins Schwärmen geraten, spüren andere keine Wirkung. Es hängt von den eigenen Vorlieben und Assoziationen ab. Und wenn auch Farben wie Gelb, Orange oder Rot recht verlässlich die Energie steigern, können dunklere Nuancen ebenfalls eingesetzt werden. So hat die Universität Hohenheim in Deutschland den Einfluss der Farben unserer Kleidung auf das Stressniveau untersucht und fand heraus: Das Tragen von blauen oder grünen Kleidungsstücken wirkt beruhigend. So ist das jeweilige Wohlfühloutfit nicht nur von Geschmack, sondern immer auch von der  Situation  abhängig. 

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