Summer Love Report: Was Österreicher unter Liebe verstehen

Parship.at ist der Frage nachgegangen, was Liebe hierzulande für die Menschen bedeutet. Das Ergebnis erfahrt ihr hier.

Wann ist es Liebe? Das hat sich auch die Dating-Plattform Parship.at im Rahmen des Summer Love Reports gefragt und die Frage an 1.022 Österreicher im Alter zwischen 18 und 75 Jahren weitergegeben. Dabei stellte sich heraus, dass drei Viertel der Österreicher mit ihrem aktuellen Partner auf jeden Fall für den Rest ihres Lebens zusammenbleiben wollen. Doch wie realistisch ist dieser Wunsch? Und reicht es, sich zu verlieben, um eine glückliche, verbindliche Beziehung zu führen oder entscheidet man sich bewusst für den Partner? Wie wird zudem aus den ersten Schmetterlingen im Bauch echte Liebe und wie hält diese auch über Jahre? Die Umfrageergebnisse lest ihr hier.

Hier mehr lesen: Dating-Trend Gatsbying: Wenn nichts so ist, wie es scheint

Knapp 60 Prozent der Befragten, die in einer Partnerschaft leben, bestätigten, dass eine Beziehung "auch eine Entscheidung ist“. Voraussetzung ist aber das Gefühl einer tiefen Verbundenheit. "Weil von Anfang an eine große Nähe und Vertrautheit da war“ – war der meistgenannte Grund mit 51 Prozent, wieso sich Österreicher in ihren aktuellen Partner verliebt haben. Weitere Auslöser waren dieselben Werte und Einstellungen (41%), ein ähnlicher Humor (36%) und eine faszinierende Ausstrahlung (34%). Weniger wichtige Rollen spielen, dass der Sex etwas ganz Besonderes war (19%), dass der Partner gut zur Lebensplanung passte (17%) oder die finanzielle Sicherheit (4%).

Männer achten eher aufs Aussehen, Frauen mögen Aufmerksamkeit

Doch auch hier gibt es Unterschiede zwischen Männern und Frauen. So verlieben sich Frauen eher, wenn sie umworben wurden (38%, Männer 18%) und Männer waren öfter optisch vom Partner angezogen (29%, Frauen 21%). "Verliebtheit ist ein psychischer und physischer Ausnahmezustand, bei dem alle Sinne angesprochen werden. Die Gedanken kreisen oft Tag und Nacht um den geliebten Menschen. Gerade am Anfang des Kennenlernens kommt es auf viele Faktoren an, nämlich ob mich jemand zum Lachen bringt, mich körperlich anzieht, mir vertraut erscheint und mir in puncto Werten und Einstellungen ähnlich ist. Authentisch sein zu können und so akzeptiert zu werden, wie man ist, stärkt das Gefühl von Nähe, Vertrauen und Verbindlichkeit“, so Parship-Psychologin Caroline Erb.

Wer gemeinsame Pläne schmiedet, ist auch zusammen

Der Umfrage ist ebenso zu entnehmen, dass sowohl der erste Sex (17%) als auch der erste Kuss (16%) nur für die wenigsten Österreicher ein untrügliches Zeichen dafür waren, dass man „fix zusammen“ ist. Das Gefühl einer ernsthaften Partnerschaft stellte sich jedoch ein, wenn man gemeinsame Pläne schmiedet, über die Beziehung offen spricht und sich nicht mehr für andere potenzielle Partner interessiert. Das passiert für die allermeisten innerhalb der ersten zwei Monate nach der ersten Begegnung – für sieben Prozent bereits beim ersten Date. Außerdem ergab die Umfrage: wer sich online kennenlernt, wird schneller ein Liebespaar. Manche sogar noch vor dem allerersten Treffen (7%). Laut den Teilnehmenden erlebte jeder vierte die Liebe auf den ersten Blick.

Wie aus Schmetterlingen im Bauch echte Liebe wird

Aus dem anfänglichen Gefühl der Verliebtheit wurde laut den befragten Österreichern echte Liebe, als ihnen klar wurde, dass sich ein "Wir-Gefühl“ eingestellt hat. Dabei gehört zu dieser Empfindung die Akzeptanz aller Eigenheiten und Schwächen sowie ein Gefühl der Geborgenheit. Wer liebt, kann sich außerdem ein Leben ohne den anderen nicht mehr vorstellen. Fasst man die wichtigsten Kriterien zusammen, was für Österreicher eine Liebesbeziehung ausmacht, dann zeigt sich, dass beide Partner voll und ganz hinter der Beziehung stehen und die Partnerschaft nicht in Frage stellen, auch wenn sie nicht immer perfekt verläuft. Zudem prägen Treue, Liebe und das Gefühl, in wichtigen Fragen ähnlich zu ticken, die meisten glücklichen Partnerschaften. Dabei wünschen sich die meisten viel Nähe zum Partner – nur 14 Prozent gaben an, auch persönlichen Freiraum und Zeit für sich zu brauchen. "Man kann sich nicht willentlich verlieben, denn die Liebe ist ein hochkomplexes und starkes Gefühl. Sie spiegelt innige und tiefe Verbundenheit zu einer Person wider. Die innere Haltung ist allerdings entscheidend dafür, wie man Krisen und Herausforderungen im Laufe einer Beziehung meistert. Sich aufeinander einzulassen, sich zu öffnen, aber auch die konstruktive Auseinandersetzung mit heiklen Themen nicht zu scheuen, hat auch etwas mit einer bewussten Entscheidung zu tun“, bestätigt Erb die Ergebnisse.

Wie die Liebe nicht erlischt

In einer Sache waren sich die Befragten einig, nämlich was dazu führt, dass Beziehungen lange halten und auch die Liebe nicht erlischt: Die guten Zeiten sollten aktiv gestaltet werden, indem man über alles redet und authentisch sein kann (64%) und im Alltag ein starkes Team ist, dass sich gegenseitig unterstützt (66%). In schlechten Zeiten gilt es, Krisen gemeinsam zu meistern (74%), nicht bei jedem Konflikt daran zu denken, das Handtuch zu werfen (64%) und auch im Streit nicht beleidigend zu werden (56%). "Wer sich regelmäßig um seine Partnerschaft bemüht und nicht alles für selbstverständlich erachtet, erhöht seine Chancen auf eine längerfristige, glückliche Beziehung. Humor, eine offene Kommunikation und die Bereitschaft zur Selbstreflexion helfen Paaren auch in herausfordernden Zeiten, wenn einmal nicht alles nach Plan läuft. Um es auf den Punkt zu bringen: Die guten Zeiten aktiv und bewusst gestalten und in schwierigen Zeiten zusammenhalten“, erklärt die Parship-Psychologin.

Wertschätzung ist der Schlüssel

Die Umfrage hat gezeigt, dass für die Österreicher eine partnerschaftliche Liebe vor allem mit Respekt und Wertschätzung (77%) sowie gegenseitiger Unterstützung (73%) zu tun hat. Für Frauen ist Liebe von einer offenen und vertrauensvollen Kommunikation geprägt (69%, Männer 56%) und soll Sicherheit sowie Stabilität vermitteln (56%, Männer 46%). Für Männer gehört auch eine regelmäßige Sexualität dazu (50%, Frauen 39%).

90 Prozent der Paare leben in einem gemeinsamen Haushalt

In Österreich geben derzeit 70 Prozent der Bevölkerung an, in einer Beziehung zu sein. Die meisten Paare gibt es in der Altersgruppe 30 bis 39 Jahre (79%), die wenigsten zwischen 18 und 29 Jahren (58%). Auch zeigt sich, rund vier von zehn Paaren sind seit über 20 Jahren zusammen, 35 Prozent bis zu 10 Jahre. Auch Paare, die sich online kennengelernt haben, haben angegeben, länger als zehn Jahre liiert zu sein. Neun von zehn Befragten leben zudem mit ihrem Partner in einem gemeinsamen Haushalt, 42 Prozent auch noch mit Kindern. Dabei können sich fast alle Paare vorstellen, mit dem aktuellen Partner den Rest ihres Lebens zu verbringen – drei Viertel sogar auf jeden Fall.

Über Janet Teplik

Digital Producer bei freizeit.at. Nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte zog die gebürtige Deutsche nach Wien und studierte Publizistik und Kommunikationswissenschaften. Zuletzt war sie stellvertretende Chefredakteurin bei der MG Mediengruppe.

Kommentare