Erotische Zahlenspiele zum Freizeit-Jubiläum: von der 33 zur 69
33 Jahre Freizeit, ein guter Moment für erotische Zahlenspiele. Was die „33“ mit Oralsex zu tun hat, und warum 33 Frauen über schlechten und 33 Männer über guten Sex berichten.
Ungerade Zahl, glückliche Zahl: Das spucken mathematische Internetseiten zur „33“ aus. Gut, „ungerade“ kapiere ich Anti-Rechentalent gerade noch – aber die Erklärung zum Thema „glückliche Zahlen“ (ja, die gibt es in der Mathematik tatsächlich) erspare ich Ihnen und vor allem mir lieber.
In Bezug auf Sex sei die 33 trotzdem „extrem“ spannend, erläuterte mir unlängst ein ausgewiesener Fachmann für Begierden aller Art: „3 und 3 ergibt die Summe 6“, meinte er. Sowie: „3 mal 3 ist 9.“ Frohlocken: „Zusammengesetzt hätten wir dann die wunderbare Zahl 69!“ Nun zwinkerte der Spitzbub mit den Augen, in denen jener eigenartig-verschwommene Glanz lag, den innere Bilder zum verschwitzten Thema „Oralsex“ vermutlich erzeugen. Ich war von dieser intellektuellen Spitzenleistung tief beeindruckt und wäre gerne als Mäuschen in seinem Kopfkino spazieren gegangen. Mehr fiel mir zur „33“ und ihrer erotischen Bedeutung aber auch nicht ein. Folglich bemühte ich, die Suchende, erneut das Netz – in der Hoffnung auf eine plötzliche 33-Shades-of-Zahlen-Erleuchtung. Nix da. Es blieb erschreckend bescheiden, doch immerhin existieren ein paar knackige Buchtitel, wie etwa: „Dreifach geil, Sex im Dreierpack. 33 scharfe Storys“ oder aber „Schlechter Sex: 33 Frauen erzählen von ihren lustigsten, peinlichsten und absurdesten Erlebnissen“. Im Inhaltsverzeichnis etwa nachzulesen die Story „Ich würgte, er kam“ oder „Schöne Männer lohnen nicht“. An dieser Stelle fiel mir dann lustigerweise ein Œuvre aus meiner Bibliothek ein. Quasi das Gegengewicht in der virilen Version: „Bester Sex. 33 Männer erzählen ihre aufregendsten, wildesten und schönsten Abenteuer“. Beispiele: „Strandficknick“ oder „Wer braucht schon eine Hochzeitsnacht?“. Auf Seite 33 dann so: „Baywatch bei Nacht: Hendrik (32), Journalist, Innsbruck, über Sanne (30), Bürokauffrau, München“. Sicher lehrreich.
Ein beliebtes journalistisches Format im Netz sind so genannte „Listicles“ – ein Begriff, der sich aus „Liste“ (List) und „Artikel“ (Article) zusammensetzt. Sie kennen das sicher: „10 Gründe, warum es besser ist, keinen Sex mit Obst zu probieren“ zum Beispiel.
33 Sex-Stellungen
Ein beliebtes journalistisches Format im Netz sind so genannte „Listicles“ – ein Begriff, der sich aus „Liste“ (List) und „Artikel“ (Article) zusammensetzt. Sie kennen das sicher: „10 Gründe, warum es besser ist, keinen Sex mit Obst zu probieren“ zum Beispiel. Dazu Passendes aus dem Genre „Sex & die 33“: „33 Sex-Stellungen, die euch in neue Hemisphären vordringen lassen“ oder „Bester Sex: 33 heiße Tipps“. Beziehungsweise: „33 Sex-Nachrichten, die du JETZT an deine/n PartnerIn schicken solltest“, etwa „Lass mich zuschauen, wenn du dich anfasst“. Gut gemeint. Ebenso schön: „33 herrlich schmutzige Sex-Fragen an deinen Neuen“. Was mich für Sekunden innehalten ließ, zumal es hier wohl auch um die Frage des optimalen Zeitpunkts geht: Muss man sich drei oder besser 33 Tage lang gekannt haben, um endlich nachfragen zu dürfen, ob der andere schon einmal einen Dreier hatte, gerne an gebrauchten Slips schnofelt oder Sex am Klo geil findet? Zu guter Letzt Empirisches aus einer „Studie“: „Den besten Sex haben Frauen mit 28 und Männer mit 33.“ Die noch-arthritisfreie Phase, Hase.
An dieser Stelle fiel mir noch ein, dass mir irgendwann einmal die kurze Beschreibung zur „Dreiunddreißigsten Stellung“ im Kamasutra untergekommen ist: Es handelt sich um „Die Krabbe“, eine „sehr intime, warme Position, bei der sich beide Partner gegenüberliegen und die ein tiefes Eindringen in die Vagina erlaubt“. Wetten, dass er nach spätestens 33 Sekunden kommen könnte und sie nach 33 Minuten immer noch nicht ganz so weit ist? Aber das ist eine andere Geschichte. Ich wünsche Ihnen jedenfalls noch weitere 33 Jahre fantastischen Sex, viel mehr aber noch: 33 Jahre Glück, Gesundheit, Gelingen.
Filmtipp
Seit mehr als hundert Jahren wird der Roman „Josefine Mutzenbacher oder Die Geschichte einer Wienerischen Dirne“ kontrovers besprochen. Im Rahmen eines Filmprojekts konfrontierte die Regisseurin Ruth Beckermann Männer zwischen 16 und 99 mit Auszügen aus dem Werk. Daraus entstand ein sehenswerter Dokumentarfilm über männliche Sexualität. „Mutzenbacher“– ab 4. November in den Kinos.
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