Pärchen verschickt gemeinsam Nachrichten am Smartphone

Was die Verwendung von Emojis über die Beziehung aussagt

Forscher fanden einen Zusammenhang zwischen dem Gebrauch der bunten Bildchen und dem Bindungsstil.

Ein rotes Herz, ein Kussmund oder ein Tierchen als personifizierter Kosename für die bessere Hälfte: Emojis – bunte, kleine Bildchen in der Smartphone-Tastatur – sind auch aus der alltäglichen Beziehungskommunikation nicht mehr wegzudenken. 

Was der Gebrauch der Icons über die Qualität sozialer Bindungen aussagt, untersuchten Forscher des renommierten Kinsey-Instituts an der Indiana University (USA), das für seine Studien zu Sexualität internationale Bekanntheit erlangte.

In der Umfrage gaben 320 im Schnitt 35 Jahre alte Erwachsene an, wie oft sie Emojis an Partner, Freunde, Familie oder beruflich verschicken oder erhalten. Außerdem beantworteten sie Fragen zu ihrer emotionalen Intelligenz und ihrem Bindungsstil, ob sie also eher Angst vor Ablehnung und Verlassenwerden empfinden oder Nähe vermeiden.

Geschlechterunterschied

Es zeigte sich, dass Frauen im familiären und freundschaftlichen Kontext wesentlich öfter Emojis verwendeten als Männer; in partnerschaftlichen Beziehungen gab es zwischen den Geschlechtern jedoch fast keinen Unterschied. Ein Ergebnis der Studie, die vor Kurzem im Fachjournal Plos One publiziert wurde: Je mehr Emojis Frauen an ihre Freunde verschickten und von diesen bekamen, desto höher war ihre emotionale Intelligenz und desto weniger vermieden sie Bindungen.

Bussi, Baby: Manche Emojis sind virtuelle Liebesbekundungen

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Die Zusammenhänge waren jedoch gering und in romantischen Beziehungen viel stärker ausgeprägt. Über beide Geschlechter hinweg zeigte sich, dass Personen, die wenige Emojis verschicken, eher zu einem vermeidenden Bindungsstil neigen. Bei Männern gab es einen weiteren Zusammenhang: Je weniger Emojis sie ihrer Partnerin schickten, desto niedriger war ihre emotionale Intelligenz.

"Wie wir während der virtuellen Kommunikation interagieren, könnte mehr über uns verraten", schreiben die Forscher. "Es ist nicht nur ein lachendes Gesicht oder ein Herz: Emojis erzählen etwas über die Person, die sie verschickt."

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