Tasse Kaffee

Wie ungesund ist Kaffee? So sollte man ihn laut Forschung trinken

Wie man seinen Kaffee trinkt, kann laut Forschung entscheidend dafür sein, wie gesund das Getränk für den Körper ist.

Der Doktor sagt: Nicht zu viel Kaffee trinken, das ist sonst nicht besonders förderlich für die Gesundheit! Das sagt sich leichter, als es getan ist: In Österreich trinken immerhin 86,4 Prozent der Erwachsenen Kaffee. Und das mit durchschnittlich drei Tassen pro Tag. Für viele gilt das Getränk als Wachmacher und als Genussmittel, das man nur in Maßen trinken sollte. Zu verrufen sind seine vermeintlich schlechten, langfristigen Folgen. Doch was ist da genau dran? Und wie sollte man Kaffee trinken, damit er einen positiven Effekt auf den Körper hat? 

In diesem Artikel: 

  • Eine positive Wirkung wie beim Fasten?
  • Was passiert mit dem Körper, wenn wir (zu viel) Kaffee trinken?
  • Wie viel Kaffee sollte man jetzt trinken? Und zu welcher Tageszeit?

Eine positive Wirkung wie beim Fasten?

Tatsächlich kann der Kaffee eine ähnliche Wirkung haben wie die, die auch beim Fasten auftritt. Das fanden Forschende aus Graz heraus, die diese Wirkung auf den Prozess der Autophagie zurückführen. Bei diesem werden Zellbestandteile erneuert, indem defekte Zellen identifiziert und dann vernichtet werden. Ähnliches geschieht beim Fasten, wenn dem Körper weniger Energie zugeführt wird. Dadurch hat der Organismus weniger Ressourcen zur Verfügung, um "alte" Zellen zu erhalten und diese werden "aussortiert". 

Es gibt allerdings einen Haken: In der Studie bewiesen die Wissenschaftler:innen zwar, dass die Autophagie-Prozesse aller untersuchten Organe befeuert wurden - allerdings nur, wenn man den Kaffee auf eine bestimmte Art und Weise trinkt. Der Prozess hat nichts mit dem Wirkstoff Koffein zu tun, sowohl mit und ohne Koffein erzielt Kaffee den gleichen Effekt. Doch tierische Proteine hemmen die Wirkung laut den Ergebnissen der Studie. Deswegen sollte man den Kaffee am besten schwarz oder mit pflanzlicher Milch konsumieren. 

Was passiert mit dem Körper, wenn wir (zu viel) Kaffee trinken?

Grundsätzlich ist der Wirkstoff im Kaffee das Koffein - wegen ihm und seinem Wachmacher-Effekt trinken die meisten das Heißgetränk (ganz abgesehen von Genießern). Das Koffein ist dafür verantwortlich, dass im Körper das Stresshormon Cortisol ausgeschüttet wird und der Botenstoff Adenosin im Gehirn geblockt wird, der für das Müdigkeitsgefühl zuständig ist. Durch Koffein wird auch das Nervensystem stimuliert, der Herzschlag erhöht sich und die Blutgefäße werden verengt. Bekanntermaßen hält diese Wirkung nicht lange an, das Hoch ist bei den meisten bereits nach maximal 30 Minuten wieder vorbei. 

Und langfristig? Kaffee gilt als Bösewicht in der Welt der Heißgetränke, schließlich soll er auf lange Sicht bekanntermaßen Herz-Kreislauf-Probleme zur Folge haben. Die Wirkung äußert sich laut allgemeiner Ansicht auch in Herzrhythmusstörungen oder Herzrasen. Für viele am schnellsten spürbar sind oft Schlafstörungen, Unruhe, aber auch Schweißausbrüche und Kopfschmerzen können negative Folgen sein. 

Doch was sagt die Forschung? Tatsächlich gab es eine Langzeitstudie, die knapp 500.000 Teilnehmende ohne Vorerkrankungen am Herzen zwischen 40 und 69 Jahren untersucht hat. Die Forschenden kamen wie auch andere Studien zu dem Schluss, dass diejenigen, die zwischen zwei und vier Tassen Kaffee pro Tag konsumierten, anscheinend kein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen hatten. Andere Forschungsergebnisse deuten allerdings darauf hin, dass fünf oder mehr Tassen am Tag allerdings sehr wohl zu Herzerkrankungen führen können. Wer Vorerkrankungen hat, sollte laut Experten vollkommen vom Kaffeekonsum ablassen. 

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Wieviel Kaffee sollte man jetzt trinken? Und zu welcher Tageszeit?

Können wir somit den Mythos beseitigen, dass Kaffee eine schlechte Wirkung auf uns hat? Zumindest Experten sehen es so: Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hält 400 Milligramm Koffein pro Tag für nicht bedenklich. Umgerechnet sind also drei bis vier Tassen Kaffee am Tag optimal, wenn in einer Tasse rund 60 Milligramm Koffein enthalten sind. Die Gruppe, die sich bei drei bis vier Tassen täglich bewegte, erzielte übrigens auch in der Langzeitstudie die besten Ergebnisse. 

Die Tageszeit ist ebenso entscheidend: Am meisten bringt die Tasse Kaffee erst ab 9:30 Uhr oder später. Morgens ist der Cortisolspiegel ohnehin am höchsten, weswegen Kaffee vor 9 Uhr fast keine Wirkung erzielt. 

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