Köstlich-kulinarische Kollisionen auf oberösterreichische Art

OÖ Sommerfrische in Wien, KulinariJung in Kirchberg-Thening und erstmals offene Kellertür bei oö. Winzern am gleichen Tag.

Oberösterreich, ein kulinarisches Land. Und die Kulinarik ist auch Teil der Tourismusstrategie des Landes. "Hunger auf echt" ist nur ein Projekt des so vielfältigen lukullischen Angebot des Landes.

Denn auch hier trifft die Markenbotschaft zu - Oberösterreich ist, was Essen und Trinken betrifft, "echt überraschend", wie es die Tourismusstrateginnen und -strategen trefflich formuliert haben. 

Aber dieses Angebot muss auch an den Mann und die Frau gebracht werden. Und das führt zu einer köstlich-kulinarischen Kollision. Denn am 8. Juni tischt Oberösterreich an mehreren Orten gleichzeitig auf, was geschmacklich in dem Land steckt. 

  1. Da ist einmal die OÖ-Sommerfrische. Oberösterreich im Herzen Wiens: das Genuss- und Erlebnisfestival bringt am 8. und 9. Juni 2024 das oberösterreichische Lebensgefühl - erstmals - auf den Heldenplatz. Musik, Kultur, Kulinarik – die ganze Vielfalt des Landes kann man an diesen beiden Tagen in Wien erleben, verspricht die Tourismuswerbung.
  1. Dann ist das KulinariJung. In Kirchberg-Thening (OÖ) versammelt Hannes Reisetbauer einen Tag lang am 8. Juni "talentierte junge Köchinnen und Köche, einzigartige Produzentinnen und Produzenten, raffinierte BarkeeperInnen und herausragende Winzerinnen und Winzer zu einem außergewöhnlichen kulinarischen Spektakel". Mit dabei: einige Größen aus Oberösterreich
  2. Und es findet der erste Tag der offenen Kellertüre der aufstrebenden Winzerinnen und Winzer Oberösterreichs statt. 18 der aktuell 39 oberösterreichischen Weinbauern lassen am 8. Juni von 14 bis 18 Uhr erstmals in ihre Keller blicken, samt Verkostung der - versprochen vielversprechenden - Weine aus oberösterreichischen Rieden. 

Nicht ein bisschen viel Kulinarik an einem Tag mit Schwerpunkt auf den Gast der oberösterreichischen Köstlichkeiten? "Gar nicht", sagt Johanna Grabmer vom OÖ Tourismusmarketing. 

Kompetenz, nicht Konkurrenz

Man sehe das nicht als Konkurrenz, sondern vielmehr als Ausdruck der geballten Kompetenz, die Oberösterreich als Genussland mittlerweile aufweise. Und auch herzeigen könne.

Die Sommerfrische wende sich in erster Linie an den Wiener Markt, über 90 Aussteller aus den Tourismusregionen des Landes wollen die Wiener und Niederösterreicher überzeugen, auch mal Oberösterreich als (nicht nur kulinarische) Urlaubsdestination in Betracht zu ziehen. 

Dass am Samstag, 8. Juni, die besten jungen Köche Gäste über das KulinariJung nach Oberösterreich bringen sollen, während am Sonntag die besten Köche Oberösterreichs in Wien aufkochen, soll dabei den Brei nicht verderben.

Im Gegenteil, erklärt Grabmer: "Wir sind keine Konkurrenz, wir bewerben uns gegenseitig, arbeiten zusammen und sprechen ein anderes Publikum an." Gerade vor Beginn des Sommertourismus lasse es sich manchmal nicht vermeiden, dass gute Veranstaltungen gleichzeitig stattfinden. 

Das gelte auch für den ersten Tag der offenen Kellertür. Sagt die Tourismuswerbung, und das sagt auch die oö. Weinwirtschaft. Wobei Klaus Stummvoll, Weinbau-Referatsleiter der oö Landwirtschaftskammer, einräumt: "Mit der Sommerfrische gab es schon Diskussionen, weil das Genussland Oberösterreich den Termin kurzfristig verschoben hat." 

Künftig keine kulinarische Kollision

Jedenfalls habe man "Besserung gelobt", schmunzelt Stummvoll, damit diese Kollision künftig verhindert wird. Er versichert aber: "Sie werden auch in Wien bei der Sommerfrische oberösterreichischen Wein erhalten. Sowohl am Samstag, als auch beim großen Menü am Sonntag." 

Aber generell sei beim Tag der offenen Kellertür - anders als bei der Sommerfrische - der oberösterreichische Gast das Zielpublikum, sagt Stummvoll. Und die Sommerfrische "ist als größtenteils kostenlose Veranstaltung in Wien gut positioniert", ergänzt Grabmer. Was beiden gut tut: Dass außerhalb Oberösterreichs mittlerweile große Anerkennung für Kulinarik, Gastlichkeit und den Wein herrsche. 

Das KulinariJung

Bei KulinariJung ist mit Lukas Schiefermair nur ein Winzer aus Oberösterreich vertreten. Aber die ganze Riege an jungen Köchen aus Oberösterreich, wie etwa Lukas Kienbauer aus Schärding, Lukas Nagl vom Bootshaus am Traunsee, Marco Barth und Sebastian Rossbach, um nur einige wenige zu nennen.

Mit ihnen und vielen anderen, macht Hannes Reisetbauer die Genuss-Biennale: "Alle zwei Jahre haben wir es uns zur Aufgabe gemacht uns auf die Suche nach der nächsten Generation der hochqualitativen Essens-, Getränke und Produzentenszene zu machen." 

Drei Grundvoraussetzungen für die Teilnahme müssen erfüllt sein: Alle Aussteller müssen erstklassige Qualität liefern, jünger als 35 und herausragend auf seinem/ihrem Gebiet sein.

Erster Tag der offenen Kellertür

18 Weinbaubetriebe in ganz Oberösterreich öffnen am Samstag, 8. Juni 2024 von 14 bis 18 Uhr ihre Kellertüren. Im Mittelpunkt steht dabei "der außergewöhnliche Weinjahrgang 2023, der uns in Oberösterreich auf Grund der perfekten Witterungsbedingungen im vergangenen Jahr ganz hervorragende Weinqualitäten bescherte", macht Weinbaupräsident Leo Gmeiner Lust auf Wein.

Neben der Verkostung der aktuellen Weine geben die OÖ Winzerinnen und Winzer auch einen Einblick in ihre Weingärten und Keller und stehen natürlich für Fragen der Besucher auch persönlich zur Verfügung.

©Harald Kapeller

Derzeit gibt es knapp 40 Winzer in Oberösterreich. Die Verbreitung der Rebkulturen umfasst das gesamte Bundesland mit einer Konzentration entlang der Donau und im Zentralraum zwischen Linz, Wels und Steyr. 

Die teilnehmenden Winzer

Weingut Aichinger, 4081 Hartkirchen
95 Tage Weinbau Familie Eschlböck, 4063 Hörsching
Weingut Fuchs, 4152 Sarleinsbach 
Weinbau Leo Gmeiner, 4320 Perg 
Weingut Greindl, 4331 Naarn
Weingut Christian, 4941 Mehrnbach
Weinbau Armin Kienesberger, 4710 Grieskirchen
Innviadla Weinbau Költringer, 4984 Weilbach
Gottfried Kriegner, 4134 Putzleinsdorf 
Der Manfred und die Seinen, 4040 Kirchschlag b. Linz
Radlerbauernhof Moser, 4343 Mitterkirchen
Weingut und Heuriger Rinnerthaler, 4844 Regau 
Weinbau Rogl 4540 Bad Hall
Kronbergerhof 4612 Scharten
Schiefermair Wein 4531 Kematen/Krems
Trattnachtaler Weinhaus 4707 Schlüßlberg
Nussböckgut - Fam. Velechovsky, 4060 Leonding
Fruchtveredelung Geschwister Wurm, 4490 St. Florian

Über 70 verschiedene Rebsorten werden angebaut, rund zwei Drittel der Rebfläche ist dem Weißwein gewidmet. Die sogenannten PIWI-Sorten (pilzwiderstandsfähige Sorten) werden in OÖ neben den klassischen Rebsorten immer wichtiger für die ökologische Weinproduktion, da diese gegen viele Krankheiten und Schädlinge deutlich mehr Widerstandskraft zeigen und daher weniger Pflanzenschutz benötigen.

Die OÖ Sommerfrische in Wien

Die Sommerfrische bringt die Vielfalt des Bundeslandes nach Wien. Keine Region gleicht der anderen, jeder Landesteil ist einzigartig und steht für sich mit unverwechselbarer Landschaft, den Gastgeberinnen und Gastgebern, mit Kunst und Kultur. 

Und mit authentischer Kulinarik. "Genuss bedeutet in Oberösterreich immer Erlebnis pur – abwechslungsreich, vielfältig, herzlich", wirbt das Land für die Veranstaltung.

©Cityfoto/Wolfgang Simlinger

Die Sommerfrische findet erstmals am Heldenplatz statt - am Samstag, 8. Juni, von 10-22 Uhr, am Sonntag, 9. Juni, von 10-19 Uhr. Tourismus und Kulinarik, Handwerk, Brauchtum und Kultur aus allen Landesteilen bieten ein abwechslungs- und genussreiches Angebot.

20 Jahre JRE

Am Sonntag tischen die oberösterreichischen Haubenköche auf. 100 Gäste nehmen an einer festlich gedeckten langen Tafel Platz, mitten am Heldenplatz in Wien. Serviert werden 9 Gänge der oberösterreichischen JRE –Jeunes Restaurateurs, der europäische Vereinigung von Spitzenköchinnen und -köchen. 

Mit dabei sind Christoph Forthuber, Clemens Grabmer, Sören Herzig, Thomas Hofer, Lukas Kapeller, Lukas Kienbauer, Lukas Nagl, Philip Rachinger und Klemens Schraml mit einer durchgängigen Getränkebegleitung von Helena Jordan, Sommelière des Jahres. Bei den Speisen und Getränken (inklusive Wein aus Oberösterreich) liegt der Fokus auf regionalen Produkten von Genussland Produzenten.

Über Josef Kleinrath

Kommentare