Bella Italia: Schlemmen wie die armen Leute!

Es muss nicht immer Pizza und Pasta mit Tomatensauce sein – ein frühlingshafter Ausflug in Italiens grandiose und vielfältige „cucina povera“.

Sehnsuchtsland Italien: Gerade im Frühjahr stellt man sich bei einem Aperol Spritz gerne einmal vor, endlich wieder dort zu sein. Auch ein hübscher Vino hilft dabei, uns in den Süden zu träumen, egal ob mit einem  Refosco ins Friaul oder mit einem Primitivo nach Apulien.

Richtig perfekt wird das Bild natürlich, wenn Italien nicht nur im Glas, sondern auch auf dem Teller zu finden ist. Da ist man nördlich der Alpen allerdings noch immer ein wenig einseitig: Pizza und Pasta, Hauptsache mit Paradeisern. Dabei gibt es so  viel mehr zu entdecken. 

Und dazu muss man sich gar nicht am Edel-Italiener mit aufwendigen secondi piatti orientieren. Denn gerade mit den einfachen Gerichten der cucina povera zeigt Italien seine Vielseitigkeit. 

Was hier als Arme-Leute-Küche auf den Tisch kommt, kann tatsächlich ein himmlischer Genuss sein. Sie steht für die ländliche oder von der Arbeiterklasse geprägte Küche Italiens. Büffelmozzarella und überteuerte Meeresfrüchte findet man hier nicht, dafür einen ökonomischen Umgang mit den Zutaten. 

Genuss, ganz einfach

Und, auch für den Kochmuffel erfreulich: möglichst wenige Arbeitsschritte. Gerne werden Hülsenfrüchte verwendet, was man nicht auf Anhieb mit Italien assoziiert. Damit liegt man aber durchaus im Trend, Bohnen, Kichererbsen & Co sind ein eiweißreicher Fleischersatz.

Auch Kohl kommt in vielen Varianten auf den Tisch, eine allmählich auch bei uns bekannter werdende Art ist der Cima di Rapa. In Apulien wird dieser „Stängelkohl“  gerne mit  Pecorino, Pfeffer und Orecchiette gegessen, das ist die Pasta, die aussieht wie kleine Öhrchen. 

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Spitzenkoch Gennaro Contaldo,  der Jamie Oliver und Tim Mälzer das Kochen beigebracht hat, hat ein ganzes Buch über die von ihm geliebte cucina povera herausgebracht, mit Köstlichkeiten wie Mesciua (Ligurische Bohnensuppe) und Panzanella (toskanischer Brotsalat).

Pasta e Ceci ist ein weiteres Gericht  dieser Küche, das in ganz Italien beliebt ist:

Andreas Bovelino

Über Andreas Bovelino

Redakteur bei KURIER freizeit. Ex-Musiker, spielte in der Steinzeit des Radios das erste Unplugged-Set im FM4-Studio. Der Szene noch immer sehr verbunden. Versucht musikalisches Schubladendenken zu vermeiden, ist an Klassik ebenso interessiert wie an Dance, Hip-Hop, Rock oder Pop. Sonst: Texte aller Art, von philosophischen Farbbetrachtungen bis zu Sozialreportagen aus dem Vorstadt-Beisl. Hat nun, ach! Philosophie, Juristerei und Theaterwissenschaft und leider auch Anglistik durchaus studiert. Dazu noch Vorgeschichte und Hethitologie, ist also auch immer auf der Suche einer archäologischen Sensation. Unter anderem.

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