Muskateller: Gar nicht banal!

Muskateller kann mehr als nur seichtes Geplänkel. Die Rebsorten-Gruppe gilt als eine der ältesten und war schon im antiken Ägypten und Persien bekannt.

Weine, die in der Kategorie "Aperitif“ landen, sind punziert. Von Auskennern geschmäht, von gemeinen Trinkern zum Durstlöscher degradiert. Ein Schicksal, das auch dem Muskateller zu Teil wurde. Kein Wunder, wird er doch vielfach leicht, spritzig und flach ausgebaut – dafür mit aufdringlichem Muskatduft versehen. Ein lieblicher Touch, der vor allem bei Damen punkten soll. 

Doch Muskateller kann mehr als nur seichtes Geplänkel. Die Rebsorten-Gruppe gilt als eine der ältesten und war schon im antiken Ägypten und Persien bekannt. Bei uns wird vorwiegend Gelber Muskateller kultiviert. Am populärsten ist er in der Südsteiermark, auch hier gern als harmloser Einstiegswein serviert. Einige Winzer haben sich der Rebsorte angenommen und zeigen, dass diese richtig gute Gewächse liefern kann. 

Voraussetzung sind erstklassige Lagen und extreme Fürsorge im Weingarten – Muskateller ist nämlich hyperempfindlich, neigt zu Krankheiten und Fäulnis. Eine Meisterin des Gelben Muskateller ist Katharina Tinnacher, die aus bis zu 60 Jahre alten Rebstöcken der Ried Gamlitz einen überaus straffen, vielschichtigen Weißwein zaubert. 

Voraussetzung sind erstklassige Lagen und extreme Fürsorge im Weingarten,  – Muskateller ist nämlich hyper-empfindlich. 

Christina Fieber

Etwas anders interpretiert, aber ebenso faszinierend geraten die Muskateller von Andreas Tscheppe, Sepp Muster und Elias Muster, dessen Erstlingswein „Muskat“ für Erstaunen sorgt. Auch aus anderen Regionen kommen herausragende Muskateller – etwa von Johannes Zillinger, einem ganz Großen des Weinviertels, von Fred Loimer aus dem Kamptal oder von Hajszan Neumann aus Wien.

Christina  Fieber

Über Christina Fieber

Christina Fieber kommt aus Salzburg und arbeitet als freie Weinjournalistin in Wien.

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