Perlwein

Warum Frizzante unter miesem Image leidet

Neben all dem billigen Plunder, der in der Kategorie Frizzante kursiert, gibt es inzwischen hochwertige, halbschäumende Weine.

Wenn es denn schon eine Weinempfehlung zum Fasching sein soll – dann Perlwein. Neben all dem billigen Plunder, der in der Kategorie Frizzante kursiert, gibt es inzwischen hochwertige, halbschäumende Weine

Im Unterschied zu Schaumwein ist der Flaschendruck bei Perlwein niedriger (1-2,5 bar), also zwischen still und schäumend. Frizzante leidet unter miesem Image – kein Wunder: Meist werden dabei minderwertige Grundweine im großen Stil lediglich mit Kohlensäure versetzt. 

Das Ergebnis: üble Massenware. Erst in den letzten Jahren rehabilitierte man Perlwein unter der flotten Bezeichnung Pet Nat, einer wieder entdeckten, traditionellen Herstellungsweise aus Frankreich und Italien.

Anders als bei Champagner oder Sekt, wo mittels Zugabe von Zucker und Hefe eine Zweitgärung in der Flasche beginnt, erfährt Pet Nat nur eine Gärung ohne jegliche Zusätze: Der noch gärende Wein wird in die Flasche gefüllt, verschlossen und dann seinem Schicksal überlassen. So weit, so trendig. 

Weniger bekannt ist bei uns der "Rifermentato", also Frizzante mit Zweitgärung in der Flasche – wenig Bläschen bei aufwendiger Herstellung. Der kostet dann freilich mehr als Diskonter-Frizzante, besitzt dafür ein Vielfaches an Klasse. Einer der besten: "Valtiberia" von Sottoilnoce aus der verpönten Trebbiano-Rebsorte oder der Rosé Frizzante "Tre Dame" von Ca' de Noci aus der weitgehend unbekannten Sorte Sgavetta. Zwei heitere, sanft schäumende Perlweine aus der Emilia Romagna mit zarter Frucht und Witz.

Christina Fieber kommt aus Salzburg und arbeitet als freie Weinjournalistin in Wien.

Christina  Fieber

Über Christina Fieber

Christina Fieber kommt aus Salzburg und arbeitet als freie Weinjournalistin in Wien.

Kommentare