Geflochten, nicht gedreht: Wie der Allerheiligenstriezel entstand
Der Allerheiligenstriezel ist in vielen Regionen fixer Bestandteil zum 1. November. So gelingtn das Flechtwerk.
Sechser, Vierer oder gar ein Achter? Darauf kommt man unweigerlich, wenn über die Flechttechniken von Striezeln geredet wird: Je mehr Teigstränge, desto komplizierter. Kochbuchautorin Christina Bauer bevorzugt etwa sechs Stränge, doch auch vier Stränge machen einen schönen Zopf. Das lässt sich mit einem Allerheiligenstriezel gut ausprobieren.
Tag der Patenkinder
Allerheiligen gilt in vielen Regionen Österreichs noch immer als traditioneller „God’n-Tag“, an dem die Tauf- und Firmpaten ihre Patenkinder besuchen und beschenken. Und da Weißbrot lange Zeit als etwas Besonderes, aus dem Alltag Herausstechendes galt, bürgerte sich über die Jahrhunderte der Allerheiligenstriezel als Geschenk ein.
Brauchtum
Der ist ein Germ- oder Briochestriezel. Entstanden ist das Brauchtumsgebäck zum 1. November als „Heiligenstriezel“, als das es im 17. Jahrhundert in Saxen (OÖ) erstmals belegt ist. Später wurde es zum „Armenbrot“, das man vor Allerheiligen an Kinder und Arme verteilte, damit sie für die Verstorbenen beteten. Und die Zopfform soll an trauernde Frauen erinnern, die sich die Haare abschnitten. Und mitunter mischte sich auch Aberglaube in die Bräuche um den Allerheiligenstriezel, erzählt Christina Bauer. Mancherorts war sein Gelingen mit Glück und Erfolg im kommenden Jahr verbunden.
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