Christian Ludwig Attersee bis Pierce Brosnan: Neue Werke für Weihnachen
Renommierte Künstler gestalten für uns Werke zum Thema Weihnachten. Dazu verraten sie, was sie mit diesen aussagen möchten.
Von Marlene Auer, Alexander Kern, Bernhard Praschl und Daniel Voglhuber
Dass Kunst stets etwas zu sagen hat, ist Inbegriff ihrer Art. Künstler vermitteln Botschaften, senden Signale, drücken sich über ihre Werke aus. Sie bewegen, setzen Akzente und bieten neue Perspektiven. Christian Ludwig Attersee etwa malte für die freizeit gleich drei weihnachtliche Werke – eines davon (siehe unten, es ist auch das Titelbild der aktuellen Ausgabe), nennt er „Weihnachten grünt“. Denn: „Es geht mir dabei um die Erderwärmung, den Schneeverlust, der leider durch enormen Energieaufwand und Schneekanonen immer mehr bestimmt wird“, sagt er.
Bei seinem Werk „Christkinds Bäumchen“ geht es ebenfalls um die Natur: Im Hintergrund weist er auf „die jährliche sinnlose Abholzung von jungen Nadelbäumen hin, Christbäume aus Zucht seien hier ausgenommen“, so Attersee. Und weiter: „Bei den drei Sternen, die über dem Christkind leuchten, handelt es sich um eine Nachricht aus der unendlichen Größe der Welt. Der Stern im jungen Tannenbaum kann als Symbol für Christi Geburt gelesen werden. Der rechte Stern, der an einem Vogel ins Bild flattert, steht für Friede, Liebe und Leben auf der Erde.“
Hier nähert sich Christian Ludwig Attersee bereits dem Hauptthema seines dritten Werks, dem „Weihnachtskuss“.
Darin findet man im Schatten der in der Mitte gezeichneten Tanne den Kuss eines Fisches mit einer Ente. Das Bild stehe für die Liebe von Mensch und Tier in unserer Welt, gegen Krieg und Grausamkeit, unter dem Motto: „Alles ist auch friedlich beziehungsweise im Frieden möglich.“ Attersee: „Ein Bild, das unseren Begriff der Zärtlichkeit erweitern soll.“
Tarnen und Täuschen: Dem Thema vieler ihrer Arbeiten bleibt die Wiener Künstlerin Deborah Sengl auch bei ihrem Weihnachtsbild treu.
Sie verschränkt dabei geschickt ein biblisches Motiv mit einem bekannten Logo aus der Konsumwelt.
Gedankenspielereien sind es, die Billi Thanner zu ihrer „Himmelsleiter-Serie“ gebracht haben. „Mir gefällt die Vorstellung, dass eine Leiter hinauf bis in den Himmel ragt.“ Die Künstlerin war zuletzt mit ihrer „Himmelsleiter“-Lichtinstallation am Stephansdom in Wien präsent.
Weniger bekannt: Thanner malte zuletzt zehn Bilder, die überdimensionale Leitern in der Natur zeigen. Dabei wird sie nostalgisch. „Ich erinnere mich gerne an Winterlandschaften mit Sonne und starkem Licht, das sich im Schnee reflektiert.“ Ja, so stellen wir uns das ideale Wetter für Weihnachten vor.
Ursula Hübner, 2022 mit dem Großen Kunstpreis des Landes Salzburg ausgezeichnet, beschäftigt in ihren Collagen das Thema Identität. Dabei drängte sich ihr intuitiv auch Weihnachten ins Bewusstsein.
Ihre Collage auf Holz aus der Serie "World of Interiors" vereint viele Blickwinkel: Das Fest, das zwingt, über das Leben oder Scheitern eigener Vorstellungen nachzudenken: Heiliger Abend als Krise. Gleichzeitig geht es um Hübners Ichbewusstsein, das sie augenzwinkernd in der zusammengefügten Figur interpretiert (die Künstlerin, mit Bart und Rock). „Das Bild zeigt eine ironische Haltung – und ist trotzdem eine Liebeserklärung an das Weihnachtsfest.“
Viel Liebe verbindet wohl auch Pierce Brosnan mit diesem.
Der legendäre James Bond-Star vernimmt laut der Zeichnung "Trumpets", die er der freizeit exklusiv zur Verfügung stellt, am Heiligen Abend das Tönen von Trompeten – das klingt ebenso feierlich wie besinnlich.
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