Warum circa 500 Golden Retriever in Schottland zusammenkamen

In Schottland ist nicht etwa eine kuschelige Epidemie ausgebrochen, sondern hier fand ein Treffen mit fast 500 Golden Retrievern statt. Den Grund erfahrt ihr hier.

Letzte Woche ergab sich in den schottischen Highlands ein Bild für die Götter. Heraushängende Zungen und flehende Blicke aus großen Augen konnte man hier bestaunen. Denn es kamen Hundebesitzer und Nicht-Hundebesitzer aus der ganzen Welt  und sie brachten ihre Golden Retriever mit.

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Ungefähr um 16 Uhr am Nachmittag des 13. Juli konnte die Versammlung beginnen: In den Ruinen des Guisachan Hauses in Schottland feierten 488 Hunde mit ihren Besitzern den Geburtstag der Rasse Golden Retriever. Seit der ersten Versammlung 2001 kommen hier die Liebhaber der Hunderasse alle fünf Jahre zusammen. Das musste natürlich auch mit einem Gruppenfoto festgehalten werden. Und apropos Festhalten: Die süßen Tiere mussten ganze 15 Sekunden stillhalten, damit die Fotografin Lynn Kipps die unruhige Menge ablichten konnte. Und sobald die Besitzer ihre Lieblinge festgebunden hatten, ging das Geheule los. 15 Sekunden sind in Golden-Retriever-Zeit nämlich eine gefühlte Ewigkeit. Sofort dachten sie: Jetzt haben sie mich für immer zurückgelassen! Und nur als die quälenden Sekunden vorüber waren, schien die Welt wieder in Ordnung.

Dieses Jahr fand die bisher größte Versammlung statt, die Hunde kamen aus zahlreichen Ländern angereist: Irland, Deutschland Schweiz, Tschechische Republik, die USA, Australien, Kanada und Kroatien. Viele Teilnehmer meinten, sie hätten sogar noch mehr Hunde mitgebracht, wenn ihre Unterkunft in Schottland nicht nur zwei Hunde zugelassen hätte. Es ist aber auch ein spektakuläres Event, das kein Hund oder Hunderliebhaber verpassen sollte: Neben all den süßen Hundegesichtern gibt es Attraktionen wie eine Hundeshow, eine Jagddemonstration mit Hunden, sogar einen Benimmunterricht für das Verhalten der Vierbeiner in einer Showmanege. Ein Highlight war für viele, sich neben der Golden-Retriever-Statue in der nahegelegenen Stadt Tomich abzulichten. Meinungen der Kenner werden ebenfalls ausgetauscht, unter anderem die neuesten Trends der Züchtung. "Man möchte keinen Hund, der die Form eines Couchtisches hat. Couchtisch Hunde sind nicht geeignet fürs Feld", sagt eine Teilnehmerin gegenüber der New York Times.

Es ist alle fünf Jahre ein Fest des Austausches und der Tradition, die mit einer so liebenswerten Hunderasse begonnen hat. Am Anfang stand nämlich Sir Dudley Marjoribanks, späterer Lord Tweedmouth, der in eben jenem Guisachan Haus lebte. Dieser Hundeliebhaber ist anscheinend der Begründer der Rasse Golden Retriever, da er ihn 1868 aus einem Wavy Coated Retriever und einem Tweed Water Spaniel züchtete. Sein Wunsch war es, einen Jagdgefährten mit sanften Augen und einer Liebe zum Apportieren zu erschaffen. Wir und die Teilnehmer der Golden Retriever Versammlung in Schottland sind ihm auf jeden Fall auf ewig dankbar.

Jennifer Sandhagen

Über Jennifer Sandhagen

Redakteurin bei freizeit.at, dem Digitalformat der KURIER freizeit.

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