Warum dein Hund gähnt, wenn er dich mag
Hunde gähnen nicht nur, wenn sie müde sind. Das steckt dahinter.
Der Hund ist der beste Freund des Menschen. Die Vierbeiner sind schlau, enorm lernfähig, erwidern unsere Zuneigung und sind treue Begleiter. Der Hund stammt vom Wolf ab, der uns einst feindlich gesinnt war, wurde domestiziert – und weist im Zusammenleben mittlerweile Verhaltensmuster auf, die viel mit unseren zu tun haben.
Nehmen wir etwa das Gähnen. Hunde gähnen aus mehreren Gründen, auf die wir eingehen werden, und Müdigkeit ist selbstverständlich einer davon. Besonders interessant ist jedoch, was Wissenschaftler der Universität Tokio 2013 herausgefunden haben: Die Wauwaus gähnen oft aus Empathie.
Gähnen aus Liebe
Beim Menschen wirkt Gähnen ja öfters ansteckend; sehen wir jemanden herzhaft gähnen, löst das bei uns denselben Effekt aus. Wenn Hunde also gähnen, wenn wir gähnen, zeugt das von Mitgefühl mit ihrer menschlichen Bezugsperson. Es beweist eine emotionale Bindung, Zuneigung, Liebe.
In Experimenten konnten die Forscher das nachvollziehen, indem man 25 Hunde sowohl ihren Besitzern beim Gähnen zusehen ließ, als auch fremden Personen. Dabei wurde festgestellt, dass die Vierbeiner sich viel öfter vom Gähnen ihrer Lieblingsmenschen anstecken ließen, als von unbekannten Menschen.
Einzigarte Verbindung zum Menschen
Auch interessant: Eine andere Studie aus Portugal fand heraus, dass es sogar ausreicht, dass die Hunde das Gähnen ihres Menschen hören – und schon gähnen sie lustvoll mit. Hunde sind damit die einzige Tiergattung, die sich vom Gähnen des Menschen anstecken lassen. Einzig von Schimpansen und einer Pavianart ist Ähnliches bekannt. Bei ihnen kommt das allerdings nur unter Artgenossen vor.
Warum Hunde sonst noch gähnen
Gähnen spielt bei Hunden überhaupt eine große Rolle beim Versuch, sich zu verständigen. Sie gähnen etwa aus Stress – in unangenehmen Situationen hilft es ihnen, Angst abzubauen. Es wird aber auch bei positivem Stress eingesetzt, zum Beispiel bei großer Freude über etwas.
Hunde setzen Gähnen zudem ein, um Konflikte mit anderen Hunden zu entschärfen. Es ist ein Signal, um andere Hunde zu beschwichtigen. So wird einem anderen Kläffer klargemacht, dass keine Auseinandersetzung forciert wird und sich alle entspannen können.
Und: Gähnen dient Hunden als Übersprungshandlung. Benötigen die Vierbeiner Zeit, um eine möglicherweise kritische Situation einzuschätzen oder fühlen sie sich überfordert (etwa dabei, ein Kommando umzusetzen), gähnen sie erstmal eine Runde.
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