Sci-Fi-Serie "Halo": Ein weiterer Krieg der Sterne

Steven Spielberg produzierte eine neue Sci-Fi-Serie, die auf dem Videospiele-Kosmos von „Halo“ basiert. In Österreich auf Sky zu sehen.

In dunklen Zeiten kann Science Fiction dazu dienen, fremde, vermeintlich bessere Welten anzusteuern. In „Halo“ ist das Universum aber noch immer kein guter Ort.

Wir schreiben das Jahr 2552, die Menschheit hat sich unter dem United Nation Space Command (UNSC) zahlreiche Welten untertan gemacht. Jedoch herrscht Bürgerkrieg in den Kolonien und eine außerirdische „Allianz“ bedroht das UNSC. Natürlich geht es auch um Energiequellen.

Kybernetisch hochgezüchtete SPARTAN-II-Supersoldaten sollen in dieser Situation für Ordnung sorgen. Einer dieser „Spartans“ ist Master Chief Petty Officer John-117 (Pablo Schreiber). Bei einem Einsatz gegen ultrabrutale reptiloide Alienkrieger der Allianz, die einen Außenposten auf dem Planeten Madrigal überfallen, stößt er auf eine einzige Überlebende, die junge Rebellin Kwan (Yerin Ha) – und auf ein Artefakt, hinter dem die Allianz her ist. Als er das mysteriöse Ding berührt, hat er seltsame Flashbacks.

Gut und Böse

Es ist kein Narr, der nun an „den Ring“ denkt, es geht sogar um einen. Und „Star Wars“ scheint auch nicht weit – denn Nr. 117 spürt „eine Verbindung“. Verbunden ist er jedenfalls seiner Schöpferin Dr. Halsey (Natascha McElhone). Diese muss sich nun richtig Sorgen um ihr Meisterstück machen. Denn dass dieser plötzlich ein Eigenleben führt, und Kwan vor der befohlenen Eliminierung bewahren will, gefällt dem UNSC ganz und gar nicht. Gut und Böse sind in der Umsetzung des Kultspiels nicht immer klar getrennt, was der neunteilige Serien durchaus guttut.

Halo - S1
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Und so ist „Halo“ deutlich mehr als ein Ego-Shooter-Game in Kinoqualität, wenngleich einem manche Handlungselemente sehr bekannt vorkommen. Der Anspruch von Steven Spielbergs Filmschmiede Amblin, das Handlungskorsett des Videospiels zu erweitern, ist klar spürbar. Für die Gamer sind dafür einzelne Easter Eggs eingebaut. Und dass der "Master Chief" bereits in Folge 1 seinen goldfarben verspiegelten Helm lüftet, ist für Kenner eine Besonderheit. Denn im Spiel ist der Held nie oben ohne zu sehen.

Auch das ebenso von Halsey ersonnene, weibliche KI-Wesen Cortana wird im Laufe der Serie in die Handlung eingreifen, mit der Originalstimme aus den X-Box-Spielen (Jen Taylor).

Harte Kost

Bei den Action-Sequenzen hat man vielleicht etwas zu viel an das Ego-Shooter-Vorbild gedacht. Die CGI-Effekte wirken zum Teil etwas künstlich.

Zum Schluss sei noch gewarnt: Die Kriegsszenen - es werden zu Beginn bereits „150 tote Zivilisten“ gezählt - sind in Zeiten, in denen ein realer Krieg so omnipräsent ist - besonders harte Kost.

Verfügbarkeit

"Halo" wurde für den Streamingdienst Paramount+ produziert, dessen Österreich-Start für dieses Jahr unter dem Dach von Sky angekündigt wurde. Ab 25. März ist die neunteilige Serie über Sky X und Sky Q abrufbar. In Sky Atlantic ist jeden Freitag eine neue Folge zu sehen.

Peter Temel

Über Peter Temel

Seit 2009 beim KURIER. Zunächst Entwicklung des Kultur-Themenangebots auf kurier.at. Später bei härteren Themen der Innen- und Außenpolitik angelangt, dann Aufbau und Gestaltung des Satire-Portals "KURIER mit Schlag". Aktuell wieder im Kulturbereich verankert und mit Freude TV-Tagebücher schreibend. Habe eigentlich immer "was mit Medien" gemacht, Geschichte und Philosophie studiert. Privat stehen Fußball, Skifahren, Wandern hoch im Kurs.

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