Netflix-Thriller mit Hemsworth: Leider gibt es nicht nur N-40

Der Sci-Fi-Thriller „Der Spinnenkopf“ zeigt Experimente in einem futuristischen Gefängnis.

Er sieht aus wie George Michael, er hört die coolste Musik der 1980er (Supertramp, Roxy Music u. a.) und er führt Drogenexperimente durch. Steve Abnesti leitet eine Art Resozialisierungsprogramm in einem futuristischen Edelknast auf einer Insel. Dessen Insassen willigen in die Verabreichung verschiedener Infusionen ein, die sie entweder supersmart, superverliebt oder mordsdepressiv machen. Dafür sind die Haftbedingungen luxuriös und es winkt die vorzeitige Entlassung.

Die Mittel, die via App von Abnesti dosiert werden können, tragen sprechende Namen wie Verbaluzid (B-15), Liebaktiv (N-40) oder Dunkelfluxx (I-16). Jeff (Miles Teller) kann sich anfangs durch N-40 noch heiße Liebesabenteuer gönnen, die Abnesti durch eine Glaswand (streng wissenschaftlich natürlich!) beobachtet. Als Jeff bei der dritten Session einem tätowierten Muskelberg gegenübersitzt, schwant ihm Übles.

In Szenen wie diesen trägt die Verfilmung von George Saunders’ Kurzgeschichte „Spiderhead“ satirische Züge, aber schon bald wird daraus ein düsteres und sehenswertes Katz-und-Maus-Spiel – mit dem attraktivsten „Mad Scientist“ aller Zeiten.

Peter Temel

Über Peter Temel

Seit 2009 beim KURIER. Zunächst Entwicklung des Kultur-Themenangebots auf kurier.at. Später bei härteren Themen der Innen- und Außenpolitik angelangt, dann Aufbau und Gestaltung des Satire-Portals "KURIER mit Schlag". Aktuell wieder im Kulturbereich verankert und mit Freude TV-Tagebücher schreibend. Habe eigentlich immer "was mit Medien" gemacht, Geschichte und Philosophie studiert. Privat stehen Fußball, Skifahren, Wandern hoch im Kurs.

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