Letzte Staffel "Grace und Frankie": Abschied vom Seniorinnenclub

Finale von „Grace und Frankie“ mit Jane Fonda und Lily Tomlin.

Das Streamingfernsehen hat das umgekehrte Altersproblem des normalen Fernsehens: Kaum etwas richtet sich bei Netflix und Co dezidiert an jene, die noch wissen, wie ein Testbild nach Sendeschluss aussieht. Ein Fehler!

Das hat „Grace und Frankie“ bewiesen.

©Netflix/Saeed Adyani/NETFLIX

Jane Fonda und Lily Tomlin als späte beste Freundinnen wider Willen, zusammengeschweißt dadurch, dass ihre Männer – Martin Sheen und Sam Waterston – sich für den gemeinsamen Lebensabend dann doch noch zu ihrer Liebe zueinander bekannt haben.

Sol und Robert stecken in Frankies "Konfliktlösungspulli"

©Netflix/Ali Goldstein

Nun ist die letzte Staffel abrufbar – und ja, es geht wieder ums Altern, und wie man selbigem so lange wie möglich den Finger zeigt. Grace und Frankie sind sarkastisch und sexy und so gar nicht altersmilde. Mit Grant und Schmäh, Martini und Stoner-Witzen manövrieren sie durch jene Hürden, die die Jahre so aufbauen; sie haben nach dem Vibrator für nicht mehr Junge nun ein Klo für ebendiese im Angebot, sie haben immer noch eine verrückte Familie und ein Händchen dafür, die ernsten Probleme des Alters (Armut, Einsamkeit, Angst vor dem Tod) mit Humor zu nehmen. Gutes Fernsehen, auch für Jüngere.

Georg Leyrer

Über Georg Leyrer

Seit 2015 Ressortleiter Kultur und Medien, seit 2010 beim KURIER, seit 2001 Kulturjournalist. Zuständig für alles, nichts und die Themen dazwischen: von Kunst über Musik bis hin zur Kulturpolitik. Motto: Das Interessanteste an Kultur ist, wie sie sich verändert.

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