freizeit sagt Adieu! Wir trauern um Michael Horowitz
Der Gründer und langjährige Chefredakteur dieses Magazins ist viel zu früh verstorben. Die sagt Adieu, im Namen aller, die mit ihm eng zusammengearbeitet haben.
25 Jahre, von 1989 bis 2014, prägte Michael Horowitz die freizeit, machte das Medium zum Spiegel seiner selbst. So ließ er Seelenverwandte wie Peter Ustinov und Hugo Portisch darin zwischen Glamour und Reiseträumen zu Wort kommen. Weil er Genuss immer als zu wichtig betrachtet hat, als dass man ihn billig verramscht hätte oder nur oberflächlich genießen würde. In der Redaktion war er der Horo.
Er selbst nannte sich den "Zirkusdirektor", weil er so einen bunten Strauß unterschiedlicher – auch nicht immer einfacher – Persönlichkeiten zu führen hatte. Als Chef war er ein Sir, vielleicht nicht mehr zeitgemäß, ein bisschen autoritär, er hatte klare Vorstellungen von dem, was er wollte – sonst wäre er nicht so erfolgreich gewesen.
Er war ein Mann, mit dem man lange per Sie war, dessen Du dafür aber viel mehr zählte. So großzügig er sich zeigte, was andere Meinungen anging, konnte man es sich nachhaltig mit ihm verscherzen, wenn man etwas gegen seine Rolling Stones oder Willy DeVille sagte. Zu dessen Musik er ansatzlos zum besten Tänzer der Welt wurde. Michael Horowitz war ein Mensch von derartiger Lebenslust und Lebensfreude, dass man sich nicht im Traum vorstellen konnte, dass er jemals sterben könnte. Dass er nun seinem Krebsleiden erlegen ist, scheint beinahe unfassbar.
Sein guter Freund Willi Resetarits machte ihm das Singen schmackhaft. Gemeinsam interpretierten sie Wienerlieder, womit sich Michael Horowitz spät noch einen persönlichen Traum erfüllte. Die einzige tröstliche Vorstellung ist, dass er mit dem Ostbahn Kurti jetzt wieder im Duett singt.
"Er war nicht nur ein großer Visionär, sondern auch ein kreativer Macher und ein Genussmensch mit unfassbar großer Lebensfreude. Michael, es war mir eine Ehre, dich kennenzulernen!" - Marlene Auer
"Der Horo war schon ein alter Freund, als ich ihn frisch kennenlernte. Wir teilten Stammlokale, Lieblingsmusiken, Lieblingszeitschriften und Lieblingsmenschen. Wir erlebten Dinge, die man nur mit ihm erleben konnte, weil die Götter nicht so gut aufgelegt waren, wenn er nicht dabei war. Wenn es einen Himmel gibt, dann rennt dort der Schmäh auf einmal ganz anders. Wir aber müssen uns zusammenreißen, die Tränen trocknen und das Andenken dieses großen Freundes und Kollegen lächelnd bewahren." - Christian Seiler
"Danke, dass du mir Piefke die Wiener Seele nähergebracht und mich mit einer meiner großen Lieben verkuppelt hast: der "freizeit". - Annemarie Josef
"Sehr viel Tiefe verbarg sich hinter seiner Leichtigkeit des Seins. Für beides habe ich ihn sehr geliebt." - Peter Rabl
"Mensch, Bühnenmensch, Lebensmensch. Fotograf, Journalist, Autor. Horo, du warst so viele, du warst so vieles. Danke, dass ich dich ein Stück deines Weges begleiten durfte. Dein Dokta." - Bernhard Praschl
"Der Tod ist eine einzige Zumutung“, sagte die von dir verehrte Christine Nöstlinger. Und dein Tod die allergrößte, lieber Michael. Danke für deine Professur für Verhaltensoriginalität. Unser aller Leben wäre soviel beiger ohne dich gewesen." - Angelika Hager
"Mein Leben wäre ein anderes, wären wir einander nicht über unser beider Leidenschaft fürs gute Wirtshaus begegnet. Leb wohl, großer Genießer, Mentor, Hundefreund. Danke für dein Vertrauen!" - Heidi Strobl
"Lieber Horo, zum Abschied ein DANKE für dein DU – das DU war bei dir nicht selbstverständlich, es hat mich nach kurzer Zusammenarbeit sehr geehrt … DU warst für mich eine große Persönlichkeit. DU bleibst unvergessen und ewig in Erinnerung!" - Bettina Schmelzer
"Lieber Michael, es war mir eine Ehre, Freude und immer wieder auch ein solches Vergnügen, dich als großartigen Fotografen, Buchautor, Sänger und Kollegen, einfach als wichtigen Menschen kennen lernen zu dürfen! Dein früher Abschied tut mir so weh und leid! Besonders für dich, deine Angelika, deine Töchter, aber auch alle, die dich bewundert, verehrt und geliebt haben!" - Brigitte R. Winkler
"25 Jahre! 25 Jahre haben wir zusammen gearbeitet. Befreundet waren wir ca 40 Jahre, vielleicht sogar länger. Du warst so vieles, so facettenreich. Lebenskünstler, Lebemann, Vollblutjournalist,Weltklassefotograf, Schmähbruder assoluto, Sonnenkönig. Feiern konntest du wie kaum einer. Deine Lebenslust, dein Charme, dein Humor, deine Präsenz, deine Eleganz, deine Nonchalance, deine Bildung, deine Herzenswärme, deine Freundschaft! "Moch di fesch", hast du mir oft nachgerufen.Versprochen, Horo, nur deine Komplimente fehlen jetzt halt. Danke für alles, danke für dich." - Isabella Klausnitzer
"Chef und Freund, das können nicht viele. Du konntest es, wie so vieles andere, mit Leichtigkeit. Danke dafür und für alles, was ich von dir lernen durfte. Ich hoffe, es gibt einen himmlischen DJ mit Geschmack: Willy DeVille, live, Nummern 13, 14, 15. Aber volle Wäsch’!" - Andreas Bovelino
"Lieber Horo, Sie haben uns mit Schmäh, Wissen und Handschlagqualität gezeigt, dass freizeit-machen auch genießen heißt. Danke für all das und die lustigen Ausflüge zum Heurigen!" - Florentina Welley
"Du hast uns nicht nur das freizeit-machen mit Herzblut gelehrt, sondern auch das endlose Feiern. Mögen ganz viele Schmähtandler und Spitzbuben um dich sein. Ein Prost auf Horo für immer und ewig!" - Sabine Edelbacher
"Michael, du Mentor und Begleiter, der mir einst den redaktionellen Doktortitel verlieh: Nie werde ich deine Kunst, das Leben und den Moment auszukosten, vergessen. Diese Größe und Großzügigkeit, deinen Witz, dein Wesen. Dein Raunzen, das nie ein Jammern war. Dich, als Mensch mit so vielen Facetten und Schattierungen – exzessiv, aber ehrlich. Um deinen "Running-Gag" zu bemühen: Du warst nicht super. Du warst sehr super. Adieu. Und danke für alles." - Gabriele Kuhn (aka Frau Doktor)
"Der Horo war wer Besonderer. Er war schillernd, er traf die Berühmtheiten, er kannte die Anekdoten. Und er war auch einer von uns, ein väterlicher Freund und Kollege. Ohne den Horo wären wir alle nicht die, die wir heute sind. Ich denk an dich." - Florian Holzer
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