freizeit.live-Event Wien: Warum auch der zweite Tag guttat
Wieder volles Programm im Gartenpalais Liechtenstein mit der KURIER freizeit. Masterclasses, Verkostungsstationen und viel Prominenz.
Tag zwei beim großen freizeit.live-Event im Gartenpalais Liechtenstein in Wien. Wie schon am gestrigen Samstag konnten rund 1.500 Besucherinnen und Besucher all das erleben, was guttut.
Live-Talks, Shows, Lesungen, Kabarett, Masterclasses, Genussstationen und mehr verteilten sich im barocken Schloss und im Park. Wer wollte, konnte alkoholfreien Gin-Tonic probieren oder sich ein Tattoo stechen lassen.
Im prunkvollen und bestens besuchten Herkulessaal interviewte freizeit-Chefredakteurin Marlene Auer den Künstler Gottfried Helnwein. Umgeben von barocken Säulen und Bildern sprach er darüber, dass er Wien, das er einst so gehasst hat, wieder zu schätzen gelernt hat. "Diesen Respekt vor Kultur gibt es nirgendwo auf der Welt." So etwas vermisse er etwa in den USA, wo er unter anderem lebt.
Gottfried Helnwein zur Frage: Was muss Kunst?
Auf die Frage, ob Kunst - wie die seine - aufrütteln muss, meinte er: Kunst muss gar nichts. Kunst könne auch einfach nur unterhalten. Doch er selbst halte es wie der Spanier Francisco de Goya, der die Gräuel des Krieges zeigte. "Wenn niemand hinschaut, kommt es zum Vergessen."
Und wenn es keine bildende Kunst, kein Design, keine Musik gebe, was bleibe dann über? "Menschen würden sich mit Stecken schlagen, sie hätten Sex, würden fressen und saufen." Sonst nix.
Weniger ernsthaft ging es beim Hotseat zu, auf dem Kabarettistin Caroline Athanasiadis und Kabarettist Christoph Fälbl Platz nahmen. Sie stellten sich ungewöhnliche Fragen von Publikum und der freizeit-Redaktion. "Warum spannt das Hemd so", wollte eine Zuseherin von Fälbl wissen. Der machte gute Miene und gute Figur - und präsentierte sich in voller Pracht: "Das ist eigentlich ein Steh- und kein Sitzhemd."
Der schlimmste Auftritt für Fälbl und Athanasiadis
Nach der Frage über den schlimmsten Auftritt begann er über eine Weihnachtsfeier im Südburgenland bei einer Stahlbau-Firma zu schimpfen: "Da kam mir schon der Chef blunzenfett entgegen." Die Mitarbeiter seien nicht weniger illuminiert gewesen. "Der Kellner sagte, um 16 Uhr ging er mit einem Tablett Bier herum, nachher nur mehr mit Schnaps."
Athanasiadis hatte ihr schlimmstes Erlebnis ebenfalls im Burgenland. Da rumpelten die Pianatistin, ihre Kernölamazonen-Mitstreiterin und sie selbst von der schleißig aufgebauten Bühne.
Die Fußballlegenden Andreas Herzog und Herbert Prohaska traten beim Wuzzeln gegen Gegner aus dem Publikum an. Spielspaß ohne Ende. Zuvor sprachen sie mit Moderatorin Conny Kreuter über ihre Karriere und Bescheidenheit. Prohaska betonte: "Es ist wichtig zu wissen, wo man her kommt." Er sei in einfachsten Verhältnissen aufgewachsen und habe bis zwölf im Bett zwischen den Eltern geschlafen: "Heute weiß ich, was das für meine Eltern bedeutete", scherzte er. Der Schmäh rollte. Auf die Frage nach der Lebensweisheit des Erz-Austrianers Prohaska, grätschte Herzog rein: "Rapid Wien, Lebenssinn."
Der Konflikt mit Oliver Kahn
Ein Zuseher wollte von Herzog wissen, wie sein Verhältnis heute zu Oliver Kahn sei. Der Bayern-München-Torwart schüttelte Herzog vor 70.000 Menschen im Stadion nach einem Fehler. Nach dem Vorfall: "Aber wenn du mich beim Training deppert ansiehst, prack ich dir eine."
Autor, Regisseur und Schauspieler Michael Schottenberg war auch wieder hier. Er spracht mit dem Reise-Ressortchef des KURIER, Axel Halbhuber, über seine Reiseerfahrungen aus Nah und Fern. Für Tolles muss man nicht weit wegfahren. Da reicht schon St. Florian in Oberösterreich. Hier entdeckte er das kleinsnte Titanic-Museum der Welt. Im Klo eines Einfamilienhauses.
Dann gab es das große Reisequiz, wo das Saalpublikum mit Geografie-Wissen einen Thermenaufenthalt in Slowenien für zwei gewinnen konnte. Schottenberg trug sich inniglich als zweite Person an.
Sänger und Regisseur Reinhold Bilgeri kam mit Tochter, Schauspielerin und Sängerin Laura Bilgeri. Der Vater hätte früher nicht gedacht, dass seine Tochter mal ins Showbiz geht. "Sie hat sich nur für die Natur interessiert. Für die Rotbuche, das Baumhaus." Die Wende kam mit einem Konzert von Barbara Streisand in Wien."
Da war sie 13. Laura: Ich war schüchtern, hatte mit Showbiz nichts zu tun, bis ich sie sah.“ Anders Reinhold Bilgeri: Seine Berufung war immer, Rockstar zu werden. "Wegen der Mädels und der Musik". Beide sangen auch noch - und zur Freude des Publikums packte Reinhold seinen Klassiker Video Life aus.
Influencer Michael Buchinger sprach über sein neues Kochbuch. Darin darf sein Rezept-Klassiker Chips-Toast nicht fehlen. Aber nicht nur seine Lieblingsrezepte - wie die Sacherschnitten mit zehn Eiern seiner Oma - verriet er. "Ich möchte gerne einen Krimi schreiben. So wie bei 'Mord ist ihr Hobby' möchte ich herumreisen, in Hotels schlafen und Verbrechen aufklären."
Modeexport Marina Hoermanseder, die seit 13 Jahren in Berlin lebt, war wie schon am gestrigen Samstag auf der Bühne zu Gast. Sie sagte, ihr gefalle an Wien, dass sich die Menschen in Wien noch schön anziehen, wenn sie in die Stadt gehen. "In Berlin lumpt man herum", meinste sie.
Hoermanseder vermisst Extrawurstsemmeln
Und: "Die Stadt in dem Sinn gibt es auch nicht, statt dem Zentrum gibt es viele Kieze." Was sie an Wien besonders vermisse: "Die Extrawurstsemmerln und die Frischfleisch-Abteilungen im Supermarkt.
Mit Extrawurstsemmeln kennt sich Gedeon Burkhard aus. Immerhin war er das Herrl von Kommissar Rex. Der Schauspieler sprach am Samstag über seine Zeit bei der Serie. Am Sonntag las er Texte des französischen Autors Guy de Maupassant.
Heute wie schon am ersten Tag: lachte das Publikum über Auszüge aus den Polly-Adler-Show im Rabenhoftheater in Wien. Petra Morzé, Sigrid Hauser und Angelika Hager spielten Ausschnitte ihres Rabenhof-Programms "Knietief im Glamour".
Trendlady Isabella Klausnitzer schickte in der großen Modeschau wieder Models mit den neuesten Herb-Trends auf den Laufsteg.
Wie welcher Wein passt in welches Glas oder wie pflege ich meine Haut richtig.
Ein rundes Programm. Da passte die Torte perfekt dazu, die am Ende der Veranstaltung kam: Die freizeit feierte beim großen Event auch noch ihren 35. Geburtstag.
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