Filmkritik zu Sönke Wortmanns "Eingeschlossene Gesellschaft": Feindbild Lehrer
Eine Gruppe von Lehrern wird von einem erbosten Vater als Geiseln genommen. Komödie mit altmodischem Touch von Sönke Wortmann
Von Gabriele Flossmann
Ein Mann sieht rot. Und zwar das Rot jener Tinte, die Lehrer zum Anstreichen von Fehlern in Schularbeiten verwenden. Der Mann, der deswegen zur Waffe greift, ist der Vater eines Schülers. Er will auf diese Weise die Matura-Zulassung für seinen Sohn durchsetzen. Seine Feindfiguren sind die Lehrer eines städtischen Gymnasiums.
Regisseur Sönke Wortmann hat in seiner Komödie professoralen Typen versammelt, die viele aus ihrer Schulzeit kennen. Darunter ist Holger Arndt, der joviale Schüleranwalt, ihm gegenüber Klaus Engelhardt, der konservative Pauker, sowie Bernd Vogel, der einsame Nerd. Sie alle nimmt der Vater als Geiseln, um sie zu einer wohlwollenderen Auslegung der Noten im Zeugnis seines Sohnes zu zwingen.
Der Film hat einen etwas altmodischen Touch. Die zwischen angriffiger Wut und mitleidheischender Bettelei angesiedelten Wortgefechte sind lustig, aber auf Dauer ermüdend. Lehrer sind auch nur Menschen. Nur manchmal nicht gerade die menschenfreundlichsten.
INFO: D 2022. 97 Min. Von Sönke Wortmann. Mit Anke Engelke, Florian David Fitz.
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