Hollywood-Talk: Diese drei Kultfilme bekommen Fortsetzungen

Das Prinzip Legacy-Sequel wird fortgeführt. Es wird actionreich, historisch und lustig.

Mit Fortsetzungen ist das so eine Sache. Viele sind Müll, einige wenige fügen dem Original spannende neue Facetten hinzu, Geld abwerfen sollen sie im Verwertungskosmos Hollywood alle. Mit den Legacy-Sequels haben die Filmstudios einen neuen Dreh gefunden.

Dabei handelt es sich nicht nur um logische Fortsetzungen von aktuell großen Filmerfolgen, die möglichst rasch gedreht und in den Kinos laufen sollen. Stattdessen greifen die Macher ein Original auf, das bereits Jahre oder sogar Jahrzehnte zurück liegt.

Die Geschichten werden neu aufgegriffen, die Reise der Helden fortgesetzt. Was wurde aus … 20 Jahre später? Wie ging es weiter, nachdem …? Wie könnte die Welt, in der die Handlung einst spielte (und die wir spannungsgeladen verfolgt haben), heute aussehen?

„Top Gun“ schlug alle

Als gelungene Beispiele gelten etwa „Die Farbe des Geldes“, „Creed“ oder „Mad Max: Fury Road“. Jener Film, der das Legacy-Prinzip (also: Vermächtnis) aber am besten und erfolgreichsten auf den Punkt brachte, war „Top Gun: Maverick“. Der Streifen stellte sich als Jackpot heraus: die Story wurde mit nostalgischer Sorgfalt weitergeführt, die Action war top, die Kritiker zeigten sich begeistert. Ergebnis: ein weltweites Einspielergebnis von beinahe 1,5 Milliarden US-Dollar.

Nic Cage kommt zurück

Es wundert also nicht, dass die Hollywood-Studios da Lunte riechen und nach weiteren Legacy-Sequels Ausschau halten. Nicolas Cage ließ kürzlich aufhorchen, als er eine Fortsetzung des Kultfilms „Face/Off“ in den Raum stellte. Im kniffligen Actioner aus dem Jahr 1997 tauschen ein Gangster und ein Cop (und damit Cage und John Travolta) via chirurgischer Operation Gesichter und schlüpfen damit in die Rolle des jeweils anderen. Ein brillantes Spiel um Identität und der Dualität von Gut und Böse.

In einem Interview sagte Cage, „Face/Off 2“ würde „viele Wendungen und Unvorhersehbares“ anbieten. Offenbar würden in diesem die Sprösslinge der Filmcharaktere von Cage und Travolta gegeneinander antreten sowie diese selbst auch mitmischen. „Es ist fast so etwas wie dreidimensionales Schach, wenn man die Idee von Nachkommen um Castor und Sean einbezieht, die beide Kinder haben, und die groß werden.“ Cage meinte auch, die Handlung werde „noch komplexer“ als das Original, und Adam Wingard („Godzilla vs. Kong“), der als Regisseur vorgesehen ist, befand: „Ich glaube, wir haben es geknackt. Es ist wahrscheinlich das anspruchsvollste Drehbuch, an dem wir jemals gearbeitet haben.“ Die Herausforderung bestehe vor allem darin, dem Erbe des ersten Films gerecht zu werden.

„Gladiator 2“

Auch ein anderer großer Erfolg von einst soll eine Neuauflage erfahren. 23 Jahre nach „Gladiator“ steht ein Sequel vor der Realisierung. Wie berichtet wird, ist auch die Besetzung der Hauptrolle fix: Paul Mescal wurde mit der Serie „Normal People“ bekannt, für die er auch eine Emmy-Nominierung erhielt. Mit den Gerüchten rund um ein Date mit Angelina Jolie hat sich der 26-jährige Ire zudem bereits in den Klatschblättern verewigt.

Im neuen Film jedenfalls soll Mescal den erwachsen gewordenen Sohn von Lucilla (Connie Nielsen) spielen. Die Regie wird wie beim Original wieder Ridley Scott übernehmen. Damals landet ein gefeierter General (Russell Crowe) des Kaisers statt dessen Nachfolger zu werden als ein zum Tode verurteilter Gladiator im Kolosseum. Der Film wurde mit fünf Oscars ausgezeichnet.

„Sister Act 3“

Doch die Zukunft hält nicht nur Historisches und actiongeladenes bereit. Es darf auch gelacht werden. Dafür dürfte der dritte Teil von „Sister Act“ sorgen. Zwar nicht im Kino, dafür beim Streamingkanal Disney+.

30 Jahre nach dem zweiten Teil wird Whoopi Goldberg wieder die lustige Nonne geben. Im Original landet sie als Nachtclubsängerin, die Zeugin eines Mordes wird, auf der Flucht im Kloster.

Das Drehbuch sei jedenfalls bereits fertiggestellt, so Goldberg, nun muss es noch von den Filmbossen abgesegnet werden. „Ich mag es sehr, aber es muss noch an vielen Erwachsenen vorbei“, so die Schauspielerin. „Wenn sie nicht in die Quere kommen, könnte es ziemlich gut werden“, verriet sie in Jimmy Fallons „The Tonight Show“.

Alexander Kern

Über Alexander Kern

Redakteur KURIER Freizeit. Geboren in Wien, war Chefredakteur verschiedener Magazine, Gründer einer PR- und Medienagentur und stand im Gründungsteam des Seitenblicke Magazins des Red Bull Media House. 12 Jahre Chefreporter bzw. Ressortleiter Entertainment. Schreibt über Kultur, Gesellschaft, Stil und mehr. Interviews vom Oscar-Preisträger bis zum Supermodel, von Quentin Tarantino über Woody Allen bis Jennifer Lopez und Leonardo DiCaprio. Reportagen vom Filmfestival Cannes bis zur Fashionweek Berlin. Mag Nouvelle Vague-Filme und Haselnusseis.

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