Isac Asimov, Autor von "I, Robot"

Mr. "I, Robot": Vor 30 Jahren starb Isaac Asimov

Die Visionen des Scie-Fi-Autors veränderten die Medien-Zukunft. Und machten unsere Lieblings-Filme und -Serien erst möglich.

Ohne ihn wäre nicht nur die Science-Fiction Welt für erklärte Fans des Genres entschieden ärmer, die seine Bücher, allen voran den "Foundation Zyklus", zu weltweiten Bestsellern machten. Galaktische Imperien die aufsteigen und zerstört werden gab es bei Isaac Asimov lange vor Star Wars. "Terminus, der letzte Planet", "Der galaktische General" oder "Alle Wege führen nach Trantor" (1951-1953) waren richtungsweisend auf diesem Gebiet - und sind wohl auch an Star-Wars-Regisseur George Lucas nicht spurlos vorbeigegangen. 

Absolut revolutionär war allerdings Asimovs Konzept einer Künstlichen Intelligenz, mit der er seine Roboter ausstattete. Vor seinem Buch "I, Robot" waren sie mehr oder weniger dumpfe Maschinen, Killer vielleicht und gefährlich, ja, aber nicht aus eigenem Antrieb - ohne Bewusstsein.

Asimov stattete sie mit so etwas wie einer Seele aus und trat damit eine aufregende filmische Debatte los, die zu Blockbustern wie "A.I." mit Jude Law oder natürlich dem nach seinem Werk benannten Erfolgsfilm mit Will Smith führte. Hier, wie auch etwa in "Westworld", wurde intensiv mit Asimovs oberste Direktive "gespielt": Kein Roboter darf einen Menschen verletzen oder gefährden. So zumindest seine Programmierung.

"Terminator"? Natürlich, auch wenn Arnie sich das im Lauf der Filmreihe erst erarbeiten muss. "Star Trek" anyone? Mit dem grandiosen Androiden Mr. Data? Asimov war von Beginn an Berater. Oder die Alien-Serie, die sich vor allem in den Prequels "Prometheus" und "Covenant" mit genau dieser Frage beschäftigt: Wie gefährlich ist Künstliche Intelligenz? Und: Haben Roboter eine Seele?

Und auch in aktuellen Streaming-Hits wie "Westworld" oder Ridley Scotts "Raised By Wolves" steckt jede Menge von Asimovs Philosophie, werden diese Fragen auf dramatische Weise beantwortet.

Mit "Blade Runner" ist auch einer der wichtigsten und besten Science Fiction-Filme der letzten 50 Jahre maßgeblich von Asimov beeinflusst. Natürlich, der Streifen beruht auf Philip K. Dicks Roman "Träumen Androiden von elektrischen Schafen?" aus dem Jahr 1968. Aber natürlich kannte auch Mr. Dick seinen Asimov - und während die Androiden in seinem Buch noch eher blutleer bleiben, werden sie erst in Ridley Scotts Verfilmung zu den zerissenen und empathiefähigen Wesen, als die wir sie kennen und fürchten gelernt haben. Und lieben auch.

Isaac Asimov, eigentlich Issaak Judowitsch Asimow, wurde am 2. Jänner 1920 in Petrowitschi, Russland, geboren. Er starb am 6. April 1992 in New York. Er kam mit drei Jahren in die USA und wuchs in Brooklyn auf. Als 19-Jähriger beendete er erfolgreich sein Chemie-Studium an der Columbia University. Er gilt als einer der wenigen zeitgenössischen Autoren, die von J. R. R. Tolkien geschätzt wurden - Asimov selbst war ein großer Verehrer der "Herr der Ringe"-Trilogie.

Neben dem erwähnten "Foundation Zyklus" und seinen "Roboter Romanen" sind vor allem Werke wie "Einbruch der Nacht" ("Nightfall", 1988), "Lunatico oder Die letzte Welt" (1972), "Ende der Ewigkeit" (1955) bekannt sowie seine Romanserien um "Lucky Starr", "Mike Donovan", "Susan Calvin" und "Elijah Baley".

Verfilmt wurden u.a. die Romane "Einbruch der Nacht" (1988 und 2000), "Der 200 Jahre Mann" (mit dem unvergessenen Robin Williams, 1999), "Ende der Ewigkeit" (1987). Aktuell läuft auf Apple+ die Serie "Foundation", die auf Asmimovs berühmtem "Foundation Zyklus" beruht.

Andreas Bovelino

Über Andreas Bovelino

Redakteur bei KURIER freizeit. Ex-Musiker, spielte in der Steinzeit des Radios das erste Unplugged-Set im FM4-Studio. Der Szene noch immer sehr verbunden. Versucht musikalisches Schubladendenken zu vermeiden, ist an Klassik ebenso interessiert wie an Dance, Hip-Hop, Rock oder Pop. Sonst: Texte aller Art, von philosophischen Farbbetrachtungen bis zu Sozialreportagen aus dem Vorstadt-Beisl. Hat nun, ach! Philosophie, Juristerei und Theaterwissenschaft und leider auch Anglistik durchaus studiert. Dazu noch Vorgeschichte und Hethitologie, ist also auch immer auf der Suche einer archäologischen Sensation. Unter anderem.

Kommentare