Notre-Dame, Paris, France - Stock-Fotografie

450 Jahre alter Pariser Buchmarkt muss den Platz wechseln

Sie stehen fast ein halbes Jahrtausend an den Ufern der Seine, nun müssen sie Platz machen für die Eröffnungszeremonie der Olympischen Sommerspiele 2024.

Buchhändler sind seit etwa 450 Ort an den Ufern der Seine tätig, womit sie typisch für Paris sind, ebenso wie frische Baguettes. Jedoch muss dieses Stück französischer Geschichte nun aus "Sicherheitsgründen" weichen. Denn die Olympischen Sommerspiele 2024 brauchen Platz.

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Man nennt sie Bourquinisten, die rund 200 Verkäufer, die das Pariser Stadtbild seit Ewigkeiten zieren und die nun voller Sorge um ihre Zukunft sind. Obwohl das Büro des Bürgermeisters der Stadt angeboten hat, die Bücherstände zu verlegen und die Kosten für den Umzug sowie die Renovierung beschädigter Stände zu übernehmen, kritisieren die Buchhandler fehlende Konsultation bei der Entscheidung, die dieses Pariser Wahrzeichen betrifft.

Zunächst sei der Plan gewesen, die Stände der Buchhändler an Ort und Stelle zu belassen, sie aber nach der Kontrolle durch die Polizei für die Dauer der Olympischen Sommerspiele zu verschließen. Dann folgte ein weiterer Plan, der darin bestand, die Kisten mit Büchern an einen anderen Ort zu bringen. Da viele aber bereits seit 30 Jahren oder gar länger im Amt sind, sind die meisten Stände verrostet oder ihre Schlösser, Vordächer und Ketten empfindlich – und die Händler fürchten sich vor Verluste.

Nun hat die Notlage der Buchhändler politische Unterstützung gefunden. Die Bourquinisten und Jean-Pierre Lecoq, der Bürgermeister des nahegelegenen 6. Arrondissements, zu dem auch Buchhändlergelände gehört, werden sich beim nächsten Pariser Rat im Oktober für die Sache einsetzen und für eine begrenzte Schließung und Entschädigung plädieren. Was mit dem Pariser Wahrzeichen an den Ufern der Seine dann wirklich passieren wird, bleibt abzuwarten.

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