Frau mit Schal

Warum die Augenfarbe entscheidet, wie oft man Schals waschen sollte

Im Experten-Gespräch erklärt Dermatologin Barbara Franz, was unsere Haut gefährdet und man bei Hautproblemen beachten sollte.

Bei niedrigen Temperaturen tragen wir unseren Schal beinahe täglich und vergessen doch, ihn mit in die Waschmaschine zu geben. Über Mund und Nase gezogen ist der Schal aber nicht nur ein Retter vor der Kälte. Nein, er ist auch eine Bakterienfalle, die unsere Haut ziemlich belasten kann. Allein durch das Sprechen setzt sich Speichel im Textil ab. In diesem warm-feuchten Milieu vermehren sich Bakterien und Keime rasant. Aber auch Pilze. Kosmetik, Schweiß und Hautpartikel befeuern das Ganze und eine Brutstätte fieser Bakterien hängt täglich um unseren Hals. Wie gesundheitsschädlich das sein kann, weiß Dermatologin Barbara Franz.

Bakterien, Schweiß und Pilze

Pickel im Gesicht, am Kinn und am Hals sind nicht nur unschön anzusehen, im schlimmsten Fall können sie auch zu Ekzemen führen. Die Anfälligkeit hängt allerdings vom Hauttyp ab, wie Franz erklärt: „Wir müssen zunächst einmal differenzieren: Menschen mit hellen Augen, Haaren und Hautfarbe sind in der Fachsprache „delikat“. Das heißt, sie haben eine besonders empfindliche Haut, die leichter zu Irritationen neigt. Aber auch Menschen mit Vorerkrankungen wie beispielsweise Neurodermitis sind diesbezüglich anfälliger.“

Laut der Expertin können also Keime im Schal Hautirritationen verursachen. Unter anderem weil die Poren mit Schmutzpartikeln verstopft werden. In Folge bilden sich unangenehme Pusteln und Pickel, die mit Juckreiz einhergehen. Vor allem Schweiß spielt dabei eine entscheidende Rolle. „Schweiß ist immer voll Bakterien, die, wenn sie in die Haut gelangen, zu Ekzemen und Superinfektionen führen können“, so Franz. Laut ihr seien vor allem Männer diesbezüglich gefährdet, die sich rasieren. Mikroskopisch kleine Hautlöcher, die durch eine Rasur entstehen, dienen nämlich den Keimen als Eintritt in die Haut.

Auch kann ein unsauberer Schal zu einer Pilzerkrankung führen. Die Erreger bevorzugen warme und feuchte Lebensräume und können verschiedene Körperregionen befallen. Ein erstes Anzeichen ist zumeist starker Juckreiz. „Die betroffenen Hautstellen werden rot und gereizt. Durch das Kratzen geraten allerdings noch mehr Keime in die Haut“, verrät die Dermatologin. „Dies kann zu eitrigen Wunden führen und infolgedessen zur Narbenbildung.“

Und das hilft

Für einen Schal gilt hinsichtlich der Sauberkeit dasselbe wie für andere Kleidungsstücke: Regelmäßiges Waschen ist Pflicht! Franz empfiehlt bei einem nicht anfälligen Hauttyp, den Schal spätestens alle vier Wochen zur Wäsche zu geben. „Wenn man viel schwitzt und den Schal beim Sport-machen trägt, dann sollte er unbedingt jeden Tag gewaschen werden“, rät die Dermatologin.

Bei nicht sehr anfälliger Haut, reicht es laut Dermatologin Barbara Franz aus, den Schal alle vier Wochen zu reinigen. 

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Meist kommt unser geliebtes Winteraccessoire nur vor und nach der Saison mit Wasser und Seife in Berührung. Doch das ist viel zu selten. Alles, was im direkten Kontakt mit der Haut ist, sollte so sauber wie möglich sein - besonders bei Vorerkrankungen wie Akne, Rosacea, perioraler Dermatitis oder Ekzemneigung. Das beugt Hautirritationen und schwerwiegendere Erkrankungen vor.

Die Dermatologin rät außerdem dazu, Therapien, die wegen Hautproblemen begonnen wurden, unbedingt weiterzuführen. Wenn sich bereits Unreinheiten ausgebreitet haben, dann sollte die Haut gut gepflegt werden, um die Talgdrüsen von Schmutz und Ablagerungen zu befreien. Dabei unbedingt darauf Acht geben, dass die Produkte zum Hauttypen passen, um so den Säureschutzmantel der Haut zu schützen.

Dr. Med. Barbara Franz

Dr. Med. Barbara Franz

Dr. Med. Barbara Franz widmet sich als Wahlärztin ihren Kunden, in entspannter Atmosphäre und nimmt sich Zeit für ein individuelles Behandlungskonzept. Sie bietet ihren Patienten unter ständiger Weiterbildung modernste Behandlungsmethoden auf dem Gebiet der Ästhetischen Dermatologie und der Hauterkrankungen an. Gearbeitet wird ausschließlich mit modernsten Geräten und innovativen, international anerkannten Methoden.

Über Janet Teplik

Digital Producer bei freizeit.at. Nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte zog die gebürtige Deutsche nach Wien und studierte Publizistik und Kommunikationswissenschaften. Zuletzt war sie stellvertretende Chefredakteurin bei der MG Mediengruppe.

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