Fasching: Wo Männer in Stöckelschuhen Hindernisse überwinden
Andere Länder, andere Sitten – auch zu Fasching und Karneval. Das sind die ausgefallensten Bräuche aus aller Welt.
Sie ist wieder da, die berühmte fünfte Jahreszeit. Während man in Österreich mit Krapfen, Kostümen und Umzügen zelebriert, spielt‘s am Rest der Welt andere Stücke. Wir zeigen euch, die etwas anderen Faschingstraditionen.
Schlittenfahren in Finnland
Buntes Treiben findet man in Finnland am Faschingssonntag, Rosenmontag und Faschingsdienstag nicht, dafür aber einen Haufen Schlitten. Besonders am Faschingsdienstag, dem „Laskiainen“, steht das Rodeln im Mittelpunkt – ein Aberglaube besagt nämlich, dass sich ausgiebiges Schlittenfahren auf die Ernte des kommenden Jahres auswirkt. Je öfter man mit dem Schlitten den Berg hinuntersaust, desto ertragsreicher wird die Ernte.
Ein Parcours mit Hindernis auf Teneriffa
Der Karneval auf den Kanaren steht dem in Rio an Buntheit nichts nach. Auch hier gibt es Umzüge, die „Cabalgatas“, zuvor wird aber noch in jeder Gemeinde eine Karnevalskönigin gewählt. Ein bisschen skurril: Bei den Feierlichkeiten laufen Männer als Frauen verkleidet einen Hindernisparcours auf bis zu zwölf Zentimeter hohen Stöckelschuhen. Am Aschermittwoch wird dann eine große Sardine aus Pappe verbrannt und mit einem Trauerzug andächtig auf See bestattet.
Orangenschlacht in Ivrea
Im italienischen Ivrea verwandelt sich während der Faschingszeit zum Austragungsort der „battaglia delle arance“. Dabei stellen sich mehrere Teams gegeneinander auf und bewerfen sich mit Orangen. Am Faschingsdienstag erhalten die Sieger dann eine Auszeichnung. Diese Tradition geht auf das Mittelalter und die Befreiung der Stadt durch einen Tyrannen zurück.
Das verrückte Spiel mit dem Ball in England
Dass England fußballverrückt ist, ist mittlerweile allseits bekannt. Dass der Lederball aber auch am Faschingsdienstag und am Aschermittwoch oberste Priorität hat, wohl eher nicht. Im englischen Ashbourne in Derbyshire wird nämlich ein Wettkampf namens „Shrovetide Football“ gepflegt, der sich als zweitägiges Derby gestaltet. „Up’ards“ und „Down’ards“, also die Menschen, die nördlich des Flusses Henmore und jene, die südlich des Gewässers wohnen, liefern sich ein unerbittliches Spiel. Dabei muss ein Lederball vom Ortskern zu den Toren der Gegenspieler, die jeweils ca. einen Kilometer von der Mitte entfernt sind, manövriert werden. An den Enden sind gemauerte Denkmäler – wenn ein Spieler den handgenähten Ball dreimal an diese drückt, hat sein Team gewonnen.
Bunter Kuchen am Mardi Gras in den USA
Der „Mardi Gras“, oder „fette Dienstag“, wird in den USA gefeiert und hat einen religiösen Ursprung. Heute ist er als Pendant zum österreichischen Fasching zu verstehen und wird primär bei Umzügen zelebriert. Aushängeschild ist hier New Orleans.
Kurios ist dabei ein Kuchen, der mit den typischen Mardi Gras-Farben Violett, Grün und Gold verziert wird. Im Kuchen ist eine Figur versteckt, wer sie findet, darf tags darauf den nächsten Kuchen kaufen.
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