Salz & Pfeffer: Le Pic - eine Alternative zu Pizza und Burger
Ein überaus farbenfrohes Mittelding aus Lounge, Bar, Café und Bistro. Personal aus Frankreich wird erwartet.
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Erst vor vier Wochen schrieben wir hier, dass es die französische Küche in Wien nicht leicht hätte, und schon macht das nächste – zumindest französisch inspirierte – Lokal auf: Nebil Ercin, langjähriger Betreiber des Bar-Restaurants „Specht“ in der Bäckerstraße, übernahm hier am Lueger-Platz gemeinsam mit seinem Sohn Gabriel einen ehemaligen Coffeeshop und machte daraus ein überaus farbenfrohes Mittelding aus Lounge, Bar, Café und Bistro.
Man gibt sich im „Le Pic“ (französisch für Specht) zweifellos ein bisschen französisch, hat ein paar französische Bistro-Klassiker auf der Karte, schenkt ein paar französische Weine aus und lässt die Ziehharmonika aus dem Lautsprecher schallen, überfordert aber niemanden mit Haute Cuisine oder Savoir-vivre. Das, was hier Bouillabaisse genannt wird, ist eine adrette, kräftige Fischsuppe, die mit dem hochkomplexen Original aber wenig zu tun hat (8,90 €), ein Gericht namens „Poulpe grillé“ erweist sich als knusprig gebratenes Oktopus-Gröstl auf Salat (13,90 €), das Taboulé geriet ein wenig zu zitronig (4,50 €). Sich mit Köchen, die keine Franzosen sind, auf einen aufwendig herzustellenden Bistro-Klassiker wie Bœuf bourguignon einzulassen, ist ein wenig riskant, aber immerhin, es wurde zumindest ein würziges Rindfleisch-Ragout daraus (15,90 €). Personelle Unterstützung aus Frankreich ist dem Vernehmen nach schon im Anrollen und auch ein Kühlschrank für die Rotweine soll angeschafft werden, heißt es. Gut so, weil eine zumindest ein bisschen französische Alternative zu den grassierenden Pizza- und Burger-Lokalen kann Wien wirklich brauchen.
Bewertung
38 von 50
7 von 10