Warum vegane Paare glücklicher sind
Macht ein gemeinsamer veganer Lebensstil Paare glücklicher - oder werden Veganer mit Fleisch essenden Partnern ebenso glücklich?
Die Kennenlernplattform Gleichklang.de wollte wissen, ob sich ein gemeinsamer Veganismus innerhalb der Beziehung auf die Stabilität und Zufriedenheit der Paare auswirkt und befragte dazu knapp 700 vegan lebende Personen, die in einer Beziehung leben.
Und ja, die Ergebnisse zeigten deutlich, dass Veganer mit veganen Beziehungspartnern glücklichere und stabilere Beziehungen führen als Veganer, die Beziehungen mit Fleisch essenden Personen.
Zusätzlich gab die große Mehrheit der Befragten an, sich vegane Beziehungspartner zu wünschen. Wobei sich das als durchaus schwierig herausstellen kann, wenn man bedenkt, dass lediglich 2 Prozent der Bevölkerung in Österreich vegan leben. Ein Psychologe gibt aber später im Text noch einen Tipp, wie man den "Suchradius" erweitern kann.
Warum sind vegan-vegane Beziehungen glücklicher?
Aber zunächst wollen wir der Sache mit dem Glücklichsein auf den Grund gehen.
Einer der wichtigsten Gründe liegt laut Studie in der generellen Erleichterung des Alltags. So sei insbesondere das Einkaufen sowie gemeinsames Essen und Kochen einfacher in vegan-vegan Beziehungen. Außerdem entspreche der gemeinsame Veganismus grundlegenden ethischen Werten, wobei eine geteilte Ethik für eine Beziehung wichtig und förderlich sei. Auch entstünden durch den gemeinsamen Lebensstil weniger Konflikte, was wiederum zu mehr Verbundenheit und besseren Gesprächen führe. Und besonders wichtig: Intimitäten, wie Küssen und der Austausch von Zärtlichkeiten werden erleichtert. So beuge gemeinsamer Veganismus negative Gefühle, wie Ekel, Ärger oder Traurigkeit vor, die durch Tierprodukten im eigenen Haushalt oder den Konsum von Tierprodukten durch Partner ausgelöst werden können.
Psychologisch nachvollziehbar
Laut Psychologe Dr. Guido F. Gebauer sei der Veganismus eine stark ethisch geprägte Lebensweise. Die Konfrontation mit Tierprodukten im eigenen Haushalt oder mit einem Fleisch essenden Partner sei daher für viele Veganer eine psychische Belastung.
Es gehe bei dem Wunsch nach veganen Beziehungspartnern nicht um Intoleranz oder mangelnde Akzeptanz von Vielfalt, sondern um den authentischen Wunsch von Menschen, in ihren intimsten Beziehungen eine besonders tiefe Form von Verbindung und Zusammengehörigkeit zu erleben.
Gerade für Menschen, die starke ethische Überzeugungen haben, die mit der Mehrheitsgesellschaft im Konflikt stünden (So sind nur 1-2% vegan), können nach Gebauer Intimbeziehungen zu einem Schutzraum werden, der es ihnen möglich mache, den eigenen Lebensstil zu leben und dabei in seelischer Balance zu bleiben.
Allerdings rät der Psychologe veganen Partnersuchenden, bei ihrer Partnersuche nicht nur bereits vegan lebende Personen zu berücksichtigen, sondern auch noch nicht vegan lebende Personen einzubeziehen, die für einen Wechsel zur veganen Lebensweise aufgeschlossen seien. So werde die Auswahl größer und trotzdem müsse man nicht auf den Wunsch nach Übereinstimmung in den Grundeinstellungen verzichten.
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