Unglückliches Paar

Unzufrieden mit der Beziehung? Dieser Tipp könnte helfen

Warum sind viele Paare nach der ersten Verliebheitsphase unzufrieden? Und was kann man dagegen tun?

Am Anfang ist alles wunderbar, und wir hoffen und glauben sogar, dass unsere Beziehung sich genau so weiterentwickelt. Doch das ist wahrlich nicht immer der Fall. Die Liebe rückt irgendwie in den Hintergrund. Viele Paare reden mehr darüber, welche alltäglichen Dinge zu erledigen sind und was von wem getan werden muss - aber nicht über die Beziehung selbst. Man läuft Gefahr, eine Art Management-Beziehung zu führen, erklärt das US-Psychologen-Paar Julie und John Gottman

Die beiden haben über Jahrzehnte Beziehungen in verschiedenen Aspekten erforscht. Tatsächlich sind die meisten Menschen zu Beginn mit ihrer Liebesbeziehung zufrieden, doch dann immer weniger. Das liegt aber oft nicht an der Partnerschaft selbst, sondern daran, dass evolutionär bedingt "ungünstige menschliche Tendenzen" am Werk sind, erklärt John Gottman in der Washington Post.

Warum man plötzlich unzufrieden in der Beziehung ist

Das ist zum einen die, dass Freude über etwas oft nicht lange andauert und wir uns an das, was gut ist in unserem Leben, gewöhnen. Und zum anderen die "Negativitätsverzerrung". Diese Tendenz, Negatives stärker zu beachten und sich daran zu erinnern, kommt daher, dass unser Gehirn in der Evolution darauf programmiert wurde, Gefahren zu erkennen und ihnen Vorrang zu geben (schließlich war das Überleben oft wichtiger als das Glücklichsein).

Die Folge: Wenn die erste Verliebtheit weg ist und der Alltag uns plagt, achten wir vor allem darauf, was unsere Partner falsch machen. Wir sagen aber umgekehrt nicht, was der Partner richtig macht und wofür wir dankbar sein könnten. 

In ihren Studien haben die Gottmans folgendes jedoch herausgefunden: Paare, die bewusst dankbar sind und es einander auch praktisch zeigen, haben es einfacher miteinander. Sie waren auch jeweils als Person entspannter und offener.

Dafür muss man natürlich wahrnehmen, was gut in der Beziehung läuft. Und vielleicht auch warum. Man muss vor allem darüber sprechen, so die Psychologen. Denn oft denken wir etwas Nettes, sagen es aber nicht. Dabei wissen die meisten Menschen ja von sich selbst, wie gut Wertschätzung tut. Und viele wünschen es sich auch.

Tipp der Experten: Bewusst hinschauen und Wertschätzung zeigen

Julie und John Gottman raten daher Paaren zu sagen, das offen zu kommunizieren. Sie sollen sich dafür extra Zeit nehmen, zum Beispiel einmal die Woche. Das könnte folgendermaßen ablaufen:

Zuerst teilt man dem Partner mit, was man in den vergangenen Tagen wertgeschätzt hat. Danach kann man darüber sprechen, was nicht so gut gelaufen ist. Dabei sollen auch Probleme angesprochen werden, die man lösen möchte. Und zum Schluss sollte man sich gegenseitig die Frage stellen: "Was könnte ich für eine Sache tun, die dir dabei helfen würde, dich kommende Woche geliebt zu fühlen?"

Kommentare