Paar streit

Trennungsangst? Wenn man eine Beziehung braucht, um glücklich zu sein

Ein Großteil der Österreicher fürchtet sich vor einer Trennung, beziehungsweise davor, single zu sein. Warum manche das Gefühl haben, in einer Beziehung sein zu müssen.

In einer Umfrage gaben viele Männer und Frauen aus Österreich an, Angst vor der nächsten Trennung zu haben. Alleinsein ist nach wie vor mit viel Negativität behaftet. Manche entscheiden sich auch trotzdem für einen Partner oder eine Partnerin, obwohl diese:r nicht vollkommen zu ihnen passt. Die Gründe dafür erfahrt ihr hier.

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Trennungsangst unter den Österreichern

Viele Menschen im deutschen Raum leiden unter Trennungsangst. Das zeigt eine aktuelle Umfrage der Datingplattform ElitePartner aus Deutschland. Beispielsweise sagen 42 Prozent der befragten Frauen, dass sie um jeden Preis an ihrer Beziehung festhalten würden. Bei den Männern ist es ein sogar noch größerer Anteil der Befragten, genau 50 Prozent würden sich auf keinen Fall trennen. 

Braucht man eine Beziehung, um im Leben glücklich zu sein? 

Eigentlich sollte man diese Frage im Jahr 2023 mit "Nein" beantworten können. Schließlich sollte inzwischen das Klischee, dass Singles einsam sein müssen, aus der Welt geräumt sein. Umso verwunderlicher scheint es, dass ganze 45 Prozent der Frauen in der Befragung angaben, eine Beziehung zu brauchen, um wirklich zufrieden im Leben zu sein. Bei den Männern bestätigte diese Aussage ein noch größerer Anteil, ganze 56 Prozent. Diese Erkenntnisse bestätigen die Daten von Statista aus dem Jahr 2021: Auch ein Großteil der Österreicher sehnt sich nach einer Beziehung, was ebenfalls mehr auf das männliche Geschlecht (80 %) zutrifft als auf das weibliche (62 %).

Darum möchten Menschen nicht single sein

In Österreich leben laut Statista mit Ende 2022 rund zwei Millionen Singles - das entspricht circa 30 Prozent der Bevölkerung. Das sind mehr, als in den letzten Jahren hierzulande verzeichnet wurden. Doch warum ist es so verrufen und unbegehrt, keinen Partner oder keine Partnerin zu haben? 

Laut Studien sind viele Menschen der Meinung, dass ihnen ohne jemanden an der Seite der regelmäßige und geschützte Sex fehlt. Dazu käme, dass man weniger Zärtlichkeit und Liebe erfährt. Außerdem hätte man niemanden, der einen motiviert, an sich selbst zu arbeiten und niemanden, mit dem man Dinge zusammen erleben kann. Das alles hängt zusammen mit negativen Emotionen, die dadurch entstehen. 

Zusammenbleiben, obwohl nicht zufrieden?

Forschung hat bereits ergeben, dass Menschen sich aus Angst vor dem Alleinsein auch auf eine Person einlassen, mit der es vielleicht nicht hundertprozentig passt. Die Sexualtherapeutin Holly Richmond sagte gegenüber CNN: "Meiner Erfahrung nach gibt es meistens Ängste und Unsicherheiten, die Menschen daran hindern, ein Leben zu beginnen, das vielleicht weniger komfortabel, aber letztendlich glücklicher und authentischer ist. "Diese Paare neigen dazu, eine Beziehung einzugehen, die ‚gut genug‘ ist." Langfristig kann das allerdings dem Partner oder der Partnerin nur schaden, schließlich bleibt man in diesem Fall nur aus selbstsüchtigen Gründen zusammen. 

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