Junge Frau mit Geldautomat - Stock-Fotografie

Ein Drittel der Singles schränkt sich finanziell ein

Teuerungen und Inflation belasten vermehrt Singles. Das zeigt zumindest eine aktuelle Umfrage von Parship.at.

Die Dating-App Parship wollte wissen, wie Single aktuell mit der wirtschaftlichen Situation umgehen. Im Rahmen einer Umfrage haben sie dafür heuer im März 601 alleinlebende Männer und Frauen befragt und sind dabei zu einem ernüchternden Ergebnis gelangt.

So gibt jeder dritte Befragte an, sich aufgrund der steigenden Preise einzuschränken beziehungsweise sich bestimmte Dinge nicht mehr leisten zu können. Dabei sind es vor allem Frauen, die finanzielle Sorgen haben. Ganze 39 Prozent von ihnen sagen aus, geldtechnisch zurückstecken zu müssen – bei den Männern sind es 31 Prozent. In erster Linie handelt es sich bei beiden Geschlechtern dabei vorrangig um Restaurantbesuche (57 %), Urlaube (56 %), Kleidung und Mode (43 %) sowie Essensbestellungen und Take-Away-Mahlzeiten (42 %).

Männer und Frauen sparen unterschiedlich

In Hinblick auf Einsparungen unterscheiden sich Männer und Frauen. Wo, wann und wie Geld gespart wird, divergiert in vielen Bereichen. So gab jede zweite Single-Frau an, derzeit weniger Geld für Mode und Kleidung auszugeben. Männer hingegen sparen eher beim Ausgehen (43 %, Frauen 33 %). Auch beim Lebensmitteleinkauf achten sie eher aufs Geld als Frauen – zum Beispiel, indem sie auf Bio- oder Premium-Produkte verzichten.

Wo hingegen beide Single-Gruppe übereinstimmen, ist bei dem Vorhaben, sich in den nächsten zwölf Monaten bei den Ausgaben für Hobbys – wie etwa Fitness-Center oder Kurse – und Dates nicht einzuschränken zu wollen. Auch in puncto Mobilität spielen die Finanzen keine Rolle.

Aufgabe des eigenen Haushalts

Erschreckend ist, dass fast jeder fünfte Befragte angibt, schon einmal darüber nachgedacht zu haben, aufgrund der Teuerungen den eigenen Single-Haushalt aufzugeben. Ganze 5 Prozent haben bereits konkrete Pläne in diese Richtung. Mehr als ein Viertel der Singles glauben zudem, dass die Teuerung Alleinstehende stärker trifft als Personen, die in einer Partnerschaft leben (Frauen 85 %, Männer 67 %).

Dennoch wollen die meisten die Kosten für ihren Single-Haushalt weiterhin allein tragen – acht von zehn Befragten halten daran fest. Rund drei Viertel der an der Umfrage teilnehmenden Singles leben allein, weitere 15 Prozent mit ihrem Nachwuchs. "Für Singles sind die aktuellen Entwicklungen besonders herausfordernd. Gerade in krisenanfälligen Zeiten sehnen sich die meisten nach Halt und Unterstützung bei der Bewältigung des Alltags. Die eigenen vier Wände sind ein wichtiger Rückzugsort. Die meisten Paare sind in schwierigen Zeiten dankbar, Probleme gemeinsam meistern zu können und stehen tendenziell weniger unter Druck", so Parship.at-Psychologin Caroline Erb.

Blick auf die berufliche Lage

Die Umfrage hat außerdem gezeigt, dass 84 Prozent der Singles trotz Teuerung und Inflation an ihrer aktuellen Erwerbstätigkeit nichts ändern wollen. Rund jeder Fünfte achtet hauptsächlich auf eine gute Work-Life-Balance oder geht zurzeit keiner Arbeit nach. Wiederum weitere 11 Prozent der Teilnehmenden haben aufgrund der finanziellen Lage ihre Arbeitsstunden aufgestockt, drei Prozent haben einen besser bezahlten Job gesucht und weitere zwei Prozent mussten wieder anfangen zu arbeiten.

Über Janet Teplik

Digital Producer bei freizeit.at. Nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte zog die gebürtige Deutsche nach Wien und studierte Publizistik und Kommunikationswissenschaften. Zuletzt war sie stellvertretende Chefredakteurin bei der MG Mediengruppe.

Kommentare