Luststeigerung durch die Quitte
Der Venusapfel galt einst als Liebesfrucht der Göttin Aphrodite und auch heute wird ihm noch eine luststeigernde Wirkung nachgesagt.
Von Ursula Asamer
Die Quitte, auch Venusapfel genannt, kam vermutlich aus südlichen Landen zu uns. Die botanische Bezeichnung Cydonia könnte auf die kretische Stadt Kydonia hinweisen. Dort galt die goldgelbe Quitte als Liebesfrucht der Göttin Aphrodite und als Speise der Bräute. Neuvermählte Frauen sollten laut solonischem Gesetz vor dem Besteigen des Brautlagers eine Quittenfrucht verzehren und nach dem Willen des frisch angetrauten Gatten während der Ehe noch oft „in den sauren Apfel beißen“.
Liebessymbol
Heute weiß man, dass das in der Quitte vorhandene Pektin luststeigernde Wirkung zeigen kann. Im Mittelalter war die Quitte in unseren Breiten ein Liebes- und Glückssymbol. Wer sich für die Frucht nicht so recht begeistern will, kann es mit Quittenmarmelade versuchen.
Quittensuppe
Hier nun ein Rezept für eine herbstliche Quittensuppe: Bei einem halben kg Quitten die Schale abreiben, Kerngehäuse entfernen und in Würfel schneiden. 2 kleine Zwiebeln und 1 Knoblauchzehe, 1 Chilischote und Jungzwiebelgrün fein hacken. In Butter anrösten, mit ½ l Gemüsebrühe aufgießen und mit Suppenwürze verfeinern. Suppe ca. 45 Minuten leicht köcheln. Anschließend pürieren und durch ein Sieb passieren, wenn gewünscht mit Schlagobers aufschäumen. Mit geschnittener Petersilie bestreuen und Knoblauchbrot servieren.
Auch als Chutney, als süßes Ragout, Quittenbrot oder Quittenkäse finden Quitten Verwendung. Die Schalen nicht wegwerfen, sie können als Raumbeduftung gute Dienste tun. Ob als erotisierender Duft im Schlafzimmer oder als Geruchskiller in der Küche. Dazu die Quittenschalen mit Zitronensaft einreiben, sie werden dann nicht so schnell braun und können einige Nächte überdauern. Auch ein erotisches Quittenwachsöl kann mit den Schalen angesetzt werden. Dazu die Schalen einer Frucht mitsamt der Wachsschicht in 50 ml Distelöl ausziehen. Nach einigen Tagen duftet das Öl wunderbar nach der Frucht, Öl abseihen und mit etwas Zitronensaft stabilisieren. Dieses Öl kann zu Salbe weiterverarbeitet werden.
Aus unbeschädigten Quittenkernen kann mit Rosenhydrolat ein naturbelassenes Gleitgel hergestellt werden. Ein Teil Quittenkerne in acht Teilen Rosenhydrolat für einige Stunden quellen lassen und sofort verwenden.
Ursula Asamer ist Kräuterpädagogin und Natur- und Landschaftspflegerin
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