Wie sich Alkohol auf den Orgasmus auswirken kann

Mut antrinken auf dem Date? Was eigentlich als normal unter Sexualpartnern gilt, kann laut Forschung das Vergnügen im Bett schmälern.

Erstes Date, man trifft sich in einer Bar, trinkt ein paar Bier oder Gläschen Wein, um die Nervosität zu stillen. Da trinkt man sich gerne mit ein bis zwei Schlückchen mehr Mut an. Doch wenn es dann später heißt "Zu dir oder zu mir?", will es vielleicht nicht mehr richtig im Bett klappen. Schuld ist der Alkohol, der sich stark auf den Orgasmus auswirken kann - unabhängig, ob beim Mann oder bei der Frau.

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Unterschiedliche Wirkungen bei Frauen und Männern

Zunächst sollte angemerkt werden, dass Alkohol noch immer ein Nervengift ist. Es hemmt unsere Wahrnehmung, auch die Wahrnehmung von Berührungen. So kann ein bisschen Alkohol die Hemmschwelle senken und dazu führen, dass wir weniger zerdenken. Laut Forschung ist schließlich erwiesen, dass man sich durch Alkohol attraktiver fühlt und auch andere in den eigenen Augen attraktiver wirken als sonst. Eine weitere Studie belegt, dass Alkohol konsumierende Menschen mehr Sexualpartner haben, allerdings kam es auch häufiger vor, dass sie den Geschlechtsverkehr bereuten. Weiterhin herrscht bei ihnen eine höhere Wahrscheinlichkeit, Geschlechtskrankheiten zu bekommen.

Doch eine weitere Wirkung von Alkohol als Nervengift besteht darin, dass Körperkontakt dumpfer wahrgenommen werden kann. Für viele kann das bereits einen großen Unterschied dabei machen, ob sie zum Orgasmus kommen oder nicht. Vor allem für viele Frauen sind Berührungen an erogenen Zonen oftmals essenziell, um überhaupt zum Orgasmus zu kommen. Studien haben bereits belegt, dass es für Frauen, die Alkohol konsumieren, zu 74 Prozent wahrscheinlicher ist, eine sexuelle Dysfunktion zu erleben. Konkret heißt das: Frauen können dadurch Probleme haben, Lust zu verspüren und zum Orgasmus zu kommen. Weiterhin berichteten im Zuge einer weiteren Studie Frauen davon, dass sie weniger vaginale Lubrikation verspürten und allgemein weniger leicht einen Orgasmus erreichten.

Bei Männern wirkt sich laut Forschung vor allem exzessiver Alkoholkonsum auf die Fähigkeit aus, eine Erektion zu bekommen. Außerdem ist ein klarer Zusammenhang zwischen Alkohol und verfrühtem Orgasmus bei Männern zu erkennen. Natürlich verspüren Männer ebenso wie Frauen weniger Berührungen durch ihre Nervenzellen, wenn sie Alkohol getrunken haben. 

Mut antrinken? In Maßen, nicht in Massen

Der gesunde Menschenverstand sagt ohne Zweifel: Ein starker Alkoholkonsum über einen längeren Zeitraum wird sich in jedem Fall auf das Sexualleben auswirken. Das bezieht sich noch nicht einmal nur auf Sex und wurde bereits eingehend von der Forschung untersucht. Doch was ist mit denjenigen, die sich ab und zu beim Fortgehen ein paar Gläser Alkohol gönnen?

Im Endeffekt gibt es keine magische Menge an Alkohol, die für jeden und jede gilt, wie die Psychologin Dr. Christine Lawsin gegenüber der New York Times meint. Laut WHO ist jede noch so kleine Alkoholmenge bereits schädlich für den Körper, unabhängig vom Geschlecht. Sich Mut anzutrinken, ist zwar theoretisch möglich, davon wird allerdings aus Expertensicht abgeraten. Schließlich gibt es auch andere Entspannungsmethoden, mit denen man sich vor einem Date lockerer machen kann. Alkohol wird jedoch allein durch gesellschaftliche Konventionen als Begleiter für romantische Begegnungen angesehen. Ändern kann man die Gepflogenheiten allerdings immer. 

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