Queen Elizabeth II: Her Life in Style Ausstellung Buckingham Palace 2026

100 Jahre Queen: Erste Bilder zur großen Ausstellung in London

Im Buckingham-Palast wird bald die bisher größte Ausstellung zu den Kleidern der verstorbenen Königin gezeigt.

„Wenn ich Beige tragen würde, wüsste niemand, wer ich bin“: Die Aussage der meist farbenfroh gekleideten Queen Elizabeth II. ist längst Legende, stimmt aber nicht ganz. Sie sparte sich die Farbe für besondere Anlässe auf. Zu sehen bekommt man das von Frühling bis Herbst 2026: Da feiert der Royal Collection Trust den 100. Geburtstag der 2022 verstorbenen britischen Monarchin mit der Ausstellung „Queen Elizabeth II: Her Life in Style“ im Buckingham Palace in London. Der Vorverkauf soll im November beginnen, genaue Daten zur Schau wurden noch nicht bekanntgegeben. 

Rund 200 Kleider, Hüte, Schuhe, Schmuckstücke und Accessoires der Königin sollen gezeigt werden, etwa die Hälfte davon zum ersten Mal.

Politik durch Mode

Die Queen galt als Stilikone, beugte sich jedoch nie aktuellen Trends. Sie wusste um die Macht der Mode. Politische Aussagen ersparte sich die Monarchin in ihrer sieben Jahrzehnte umspannenden Regentschaft. Ihre Kleider sagten dafür umso mehr.

Das zeigt zum Beispiel die Robe von Norman Hartnell, die sie 1961 beim Besuch in Pakistan bei einem Galadinner trug und deren Farben die Flagge des Staates widerspiegeln.

Von Hartnell, lange Zeit Lieblingsdesigner der Queen, stammen auch deren Hochzeits- und Krönungsrobe. Die Hochzeit der damaligen Prinzessin mit Prinz Philip war die erste royale Hochzeit nach dem Ende des Kriegs. Die 4-Meter-Schleppe sollte mit ihrer Stickerei Wiedergeburt und Wachstum nach dem Krieg symbolisieren. Der Designer ließ sich vom Gemälde „Primavera“ des Renaissancemalers Sandro Botticelli inspirieren.

Ein Hochzeitskleid - viele Geschichten

Die Seide stammte aus England, die Seidenraupen wurden aus China importiert und nicht wie üblich aus Japan, gegen das England noch wenige Jahre zuvor im 2. Weltkrieg gekämpft hatte. 

So knapp nach dem Krieg wurde rationiert, die Queen musste die Stoffe mit Kleidermarken erstehen. Englische Bräute schickten ihr, um sie zu unterstützen, ihre Kleidermarken. Da das aber illegal war, wurden sie retourniert.

Hartnell war trotzdem zufrieden. „Es ist das schönste Kleid, das ich bisher gemacht habe“, soll er gesagt haben.

Ein weiteres Highlight der Ausstellung wird die älteste noch erhaltene Designerrobe der Queen sein. 1934, noch als Prinzessin, trug die damals Achtjährige das silberne Lamé- und Tüllkleid als Brautjungfer auf der Hochzeit ihres Onkels, des Herzogs von Kent.

Rätsel um Handtasche

Queen- und Mode-Fans hoffen bei der Ausstellung auch auf die „Traviata“-Handtasche des Londoner Lederhauses Launer, die die Queen mit Vorliebe trug. Über 200 Taschen des Hauses soll Elizabeth II. besessen haben. 

Geheime Nachrichten

Sie kommunizierte laut dem royalen Historiker Hugo Vickers per Handtasche mit ihrem Personal. Nahm sie sie von einer Hand in die andere, war sie bereit, das aktuelle Gespräch zu beenden, stellte sie sie auf den Tisch, wusste man, dass sie innerhalb der nächsten fünf Minuten aufbrechen wollte. Über den Inhalt der Handtasche wurde lange gerätselt. Das war auch der Queen bewusst: Zu ihrem 70-jährigen Krönungsjubiläum 2022 „verriet“ Elizabeth in einem Sketch mit Paddington Bär, was in der Tasche ist – ein Marmeladebrot.

Über Marianne Lampl

Digital Producer bei freizeit.at, dem Digitalformat der KURIER freizeit. Geboren im Burgenland, für den Besuch einer Kunstschule mit 13 Jahren nach Wien gekommen. Studierte dann Jahre später in Graz doch Journalismus und arbeitete schließlich in Wien beim ORF, bei Heute und PULS24.at, unter anderem als Ressortleiterin für Szene, Lifestyle, Entertainment und Kultur. Seit 2024 bei freizeit.at.

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