Der Semmering ist bereits tief verschneit

Ab in den Schnee: Saisonstart auf den Wiener Hausbergen

Diese Woche werden die ersten Lifte in Niederösterreich und der Steiermark den Betrieb aufnehmen.

Von Patrick Wammerl, Wolfgang Atzenhofer und Sophie Seeböck

Trotz des Lockdowns dürfen Skigebiete doch öffnen – so steht es zumindest in der jüngsten Covid-Notmaßnahmenverordnung. Wer einen 2-G-Nachweis erbringt, für den gibt es schon bald einen „gfiarigen Schnee“ unter den Bretteln. In den Wiener Hausbergen in Niederösterreich ist es bereits diese Woche soweit – dem Naturschnee und tiefen Temperaturen der vergangenen Tage sei Dank.

Schon vergangene Woche wurden in den meisten Gebieten die Schneekanonen in Stellung gebracht und eingeschaltet. Bei idealen Verhältnissen benötigt man vier bis fünf Tage für eine solide Grundbeschneiung der wichtigsten Pisten. Dazu ist vielerorts reichlich Naturschnee gekommen. „Es ist angerichtet“, heißt es im Weltcup-Skiort Semmering. Am Samstag startet man am Hirschenkogel mit dem Betrieb der Kabinenbahn in den zweiten Corona-Winter. Vorerst hat man sich auf die Präparierung der Weltcup-Panoramapiste und der Familienabfahrt konzentriert, erklärt Geschäftsführer Nazar Nydza.

Für die Beförderung mit den Seilbahnen ist ab dem vollendeten 12. Lebensjahr ein 2-G Nachweis erforderlich, darunter zählt der Ninja-Pass aus der Schule. „Der 2-G-Nachweis muss entweder beim Kauf des Tickets oder bei der Abholung nach einer Online-Reservierung vorgelegt werden“, so Nydza. Manche Softwareanbieter ermöglichen auch bereits ein elektronisches Hochladen des Grünen Passes beim Online-Kauf. In geschlossenen Anstellbereichen in der Tal- oder Bergstation sowie in Kabinenbahnen gilt eine generelle FFP2-Maskenpflicht. Mit 75 Schneekanonen und -lanzen arbeitet man am Semmering daran, bis Weihnachten auch die restlichen Pisten öffnen zu können. Wasser für die Beschneiung hat man genug. Eine neue Leitung pumpt knapp 900.000 Liter pro Tag in die Speicherteiche auf die Passhöhe. Das im Straßentunnel der Semmering-Schnellstraße anfallende Bergwasser wird dafür herangezogen.

Am Hirschenkogel herrschen bereits tiefwinterliche Verhältnisse

©Semmering-Hirschenkogel Bergbahnen GmbH

Höhenlage

Wegen der geringeren Höhenlage spielen für die Skigebiete in Ostösterreich niedrige Temperaturen eine wichtigere Rolle als der gefallene Naturschnee. „Anfang der Woche verzeichneten wir am Berg rund 40 Zentimeter Neuschnee, das hat natürlich sehr geholfen. Unabhängig davon haben wir auch selbst beschneit. Diese Mischung aus Maschinen- und Naturschnee bietet beste Voraussetzungen für eine Piste, die hält, aber dennoch nicht zu hart ist“, erzählt der Geschäftsführer der Bergbahnen Stuhleck auf der steirischen Seite des Semmering, Fabrice Girardoni. Am 8. Dezember ist es nun soweit und die Bergbahnen Stuhleck können offiziell in die neue Ski-Saison starten. „Wir freuen uns über die stabilen Pistenbedingungen und auf eine tolle Saison“, betont Girardoni.

Über gute Schneeverhältnisse freut man sich auch am Jauerling. Getestet können die Pisten bereits ab Freitagabend um 18 Uhr beim Flutlicht-Skifahren werden.

Tiefer Winter am Stuhleck in der Steiermark

©Stuhleck Webcam

In Annaberg bereitet man sich auf die bevorstehende Saison noch vor. „Wir haben mit der Beschneiung in den letzten Tagen bereits begonnen und so wie es jetzt ausschaut, können wir den Maschinenschnee bald auf den gefallenen Naturschnee raufschneien lassen. Wir rechnen, dass wir unsere Lifte zwischen dem 8. und 12. Dezember aufsperren können“, sagt Geschäftsführer der Annaberger Liftbetriebsgesellschaft, Karl Weber.

Auf der Erlebnisalm Mönichkirchen am Wechsel sind in der neuen Verleih- und Servicestation (Kosten 2,3 Millionen Euro) die letzten Tischlerarbeiten im Gange. Am 8. Dezember wird man den Skibetrieb aufnehmen.

Laut Geschäftsführer Gerald Gabauer sind die Bedingungen auf den Pisten bereits sehr vielversprechend. Ebenso im Kinderskiland der Erlebnisarena in St. Corona am Wechsel, wo es ebenfalls zu Maria Empfängnis mit dem Liftbetrieb losgehen soll.

Die Raxseilbahn läutet bereits kommenden Samstag (4. Dezember) die Schneeschuh- und Tourenski-Saison am zweithöchsten Berg Niederösterreichs ein. „Wir bieten unseren Gästen ein sicheres Natur- und Bergvergnügen. Das zentrale Thema in diesem Winter ist das Schneeschuhwandern. Eine leicht zu erlernende Sportart für die ganze Familie“, sagt Geschäftsführer Bernd Scharfegger. Der Raxalm-Berggasthof wartet für Wintersportler mit einem „kulinarisch anspruchsvollen“ Take-away-Angebot auf.

©Arthur Michalek

Endgültiges Aus

Anders als im Nachbarskigebiet Lackenhof am Ötscher, das ja trotz heftiger Diskussionen endgültig geschlossen werden soll, surren am Hochkar die Schneekanonen. Dort hat man den in der Vorwoche für 4. Dezember geplanten Saisonstart nun auf 10. Dezember zurückverlegt. Die weiteren Liftanlagen in Westniederösterreich haben ebenfalls die zweite Dezember-Woche im Visier. Die Forsteralm-Lifte bei Gaflenz und Waidhofen/Y. möchten am 8. Dezember, die Königsberg-Lifte bei Hollenstein dann am 12. Dezember in Betrieb gehen.

Zu wenig Schnee gibt es noch am Unterberg im Piestingtal. Das Naturschneeparadies muss ausschließlich mit der weißen Pracht vom Himmel auskommen.

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