Zwei Gläser Weißwein stehen vor einer Berglandschaft.

Spritziger Sommer: Zwischen Verjus und weißem Spritzer

Verjus, der Saft aus noch grünen, unreifen Trauben, erfrischt im Sommer ohne Zuckerattacke – und ohne Alkohol.

Da der Sommer gottlob noch nicht vorbei ist, sondern sicher noch ein paar Runden dreht, stellt sich weiterhin die Frage, was trinken, wenn die Tage heiß sind? Selbst wenn es inzwischen spannende alkoholfreie Alternativen zu Wein gibt, nicht jeder hat seine Freude damit.

Wer zumindest den Winzern die Treue halten will – und das ist in Zeiten wie diesen wichtiger denn je, greife zu Verjus. Der Saft aus noch grünen, unreifen Trauben erfrischt ohne Zuckerattacke. Vielerorts wird er jetzt produziert, am besten ist er vom Biowinzer des Vertrauens. Wem er pur zu sauer erscheint, kann ihn mit Soda spritzen oder als Basis für Mixgetränke verwenden.

Wem das zu gesund ist, halte sich an den guten alten Spritzer. Ein erstklassiger Spritzer ist jedoch gar nicht so leicht aufzutreiben: Nicht nur das Soda macht’s aus (am besten aus der Glassiphonflasche). Vor allem der Wein muss passen: Leicht und süffig soll er sein, mit feiner Säure und dezenter Frucht – ohne dominante Aromen.

Wenig Alkohol, aber auch keine sensorische Nullnummer. Ein ordentlicher Grüner Veltliner, Welschriesling oder ein Gemischter Satz eignen sich, auch Müller Thurgau oder Silvaner könnten funktionieren. Traminer hingegen geht sich sensorisch selten aus und Chardonnay gespritzt bleibt meist belanglos.

Muskateller mit Soda ist was für verträumte Geister und bei Riesling sind selbst führende Spritzer-Experten uneins. Der Wein kann günstig, aber keineswegs billig sein oder gar der Abteilung parfümierter Industriewein angehören.

Christina Fieber kommt aus Salzburg und arbeitet als freie Weinjournalistin in Wien.

Christina  Fieber

Über Christina Fieber

Christina Fieber kommt aus Salzburg und arbeitet als freie Weinjournalistin in Wien.

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