Darum bringt die süß-saure Pizza Hawaii Pep in den Mund

Wie die perfekte Pizza für mich sein muss? Ich mag es gerne saftig, salzig, aber auch mit einer gewissen Süße – wie Pizza Hawaii. Ich weiß schon, was sich viele jetzt denken werden: Pizza Hawaii?? Mio dio! Wie kann man nur? 

Ich stehe dazu: Das Salzige und die süße Frucht mit leichten Zitrusnoten ist einfach eine gute Kombination. Und eigentlich passt Ananas-Schinken-Pizza ganz gut zur italienischen Küche. Der Antipasti-Klassiker Rohschinken mit Melone ist ja geschmacklich nicht so weit davon entfernt.

Bei den Italienern ist das würzige Fladenbrot auf Ananas natürlich ein heikles Thema – dachte ich mir zumindest. Einmal wollte ich meinen Freund, einen Südtiroler, provozieren und habe ihn gefragt: „Was hältst du eigentlich von Pizza Hawaii?“ Seine Antwort überraschte mich: "Ich esse das gerne!“, meinte er ganz lässig. Glück gehabt!

Man muss auch dazu sagen, dass die Ablehnung von Pizza Hawaii eher in den sozialen Medien ein Thema ist, geprägt von Social-Media-Accounts wie „Italians mad at food“, die die Verhunzung italienischer Gerichte durch Amerikaner beklagen. Und Pizza Hawaii kommt aus Kanada, also Nordamerika. 

Es sei nicht „authentisch“, so der Vorwurf. Eigentlich total lächerlich, wenn man bedenkt, dass bei gehobeneren Pizzerien dafür aber exotische Beläge wie Ziegenkäse (pfui!) oder Nutella angeboten werden? Ist das etwa „authentisch“?

Bei den billigeren Pizzerien steht Pizza Hawaii zwar oft auf der Karte, aber dafür mit grauslichem Toastschinken. Und das ist eigentlich das wahre Verbrechen. Denn, wenn man auf hochwertige Produkte setzt, schmeckt das würzige Fladenbrot mit der süßen Frucht hervorragend.

Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Wenn wir zu Hause selber Pizza Hawaii backen - und wir verwenden gute Zutaten - mundet sie besser als im Restaurant. 

Deshalb mein Appell, liebe Pizzerien: Bitte mehr Mut zur Ananas, aber nur mit gutem Schinken!