
Das beste Frühstück: Was Österreicher morgens am liebsten haben
Eine Studie beweist: Österreicher lieben die erste Mahlzeit des Tages. Neben Kaffee ist es vor allem eine Speise, die besonders beliebt ist.
Von Marianne Lampl und Elaine Poet
Wer in Österreich in der Früh in die Küchen schaut, sieht vor allem eines: Menschen, die sich Zeit fürs Frühstück nehmen. Das Gallup Institut hat für den Staud's Frühstücksreport 1.000 Österreicher und Österreicherinnen befragt (Details siehe ganz unten). Das Ergebnis: 87 Prozent frühstücken am Wochenende, unter der Woche sind es immerhin noch fast drei Viertel.
Genießen ist Alterssache
Frühstücken ist für jeden – egal ob jung oder alt – ein großes Thema. Wie man frühstückt, ist jedoch altersabhängig. Genießer sind tendenziell älter. Besonders häufig nimmt sich die Generation 65+ bewusst Zeit für frisches Gebäck, einen Kaffee und die Lieblingsmarmelade. Bei den Jüngeren steht häufiger die Gesundheit im Mittelpunkt, während junge Familien das Frühstück aus Zeitmangel eher ausfallen lassen.
Acht von zehn greifen täglich zu Brot, Semmerl, Müsli und Co, weil sie sich Energie für den Tag holen und ihre Leistungsfähigkeit sowie Konzentration steigern wollen. Mehr als die Hälfte, weil sie besser gelaunt sind, wenn sie gefrühstückt haben, jeder Zweite, um seinen Hunger zu stillen. Gründe wie "Zeit mit dem Partner/der Familie/Freunden zu verbringen" sind nur rund einem Drittel wichtig.
Während unter der Woche fast jeder Zweite (43 %) nur zehn bis 20 Minuten zum Essen braucht, wird am Wochenende ausgiebiger gefrühstückt. Fast ein Fünftel (19 %) sitzt da schon bis zu eine Stunde am Frühstückstisch – und das vorzugsweise zu Hause. Am Wochenende genießen 94 Prozent der Befragten ihren Morgenkaffee am liebsten in den eigenen vier Wänden.
"Marille, Marille, Marille"
Für drei von vier Österreichern (73 %) gehört Kaffee zum täglichen Frühstück, am Wochenende sind es sogar 76 Prozent. Noch beliebter sind nur noch Brot und Gebäck, bei denen 79 Prozent täglich zugreifen. Wenn es darum geht, sein Brot zu belegen, steht für 43 Prozent fest: Marmelade muss drauf. Nach den beliebtesten Sorten befragt, lacht Staud's-Geschäftsführer Stefan Schauer. „Marille, Marille, Marille und dann kommen erst Erdbeere, Himbeere, Preiselbeere und Orange“. Weltweit sei Erdbeere die beliebteste Marmeladensorte, aber in Österreich, selbst in den westlichen Bundesländern, ist die Marille die unangefochtene Königin am Marmeladebrot.

Staud's Frühstücksreport. Basis: Frühstücken wochentags (n=721) / am Wochenende (n=872)
©Tichy / Staud's WienDas könnte daran liegen, dass es bei uns Marillenmarmelade und nicht Aprikosenkonfitüre heißt, scherzt Schauer. In Staud's Marillenmarmelade kommen die "Ungarische Beste" und die daraus stammende Züchtung "Klosterneuburger Marille" sowie verwandte Sorten. Die Sortenzüchtungen stammen aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts und sind noch immer im ehemaligen K.&K.-Raum, also neben Österreich auch in Ungarn, Serbien und Bulgarien verbreitet.
Raritätensorten wie die Haskapbeere, die ursprünglich aus Sibirien stammt und weniger süß ist oder die Taybeere, einer aus Schottland stammenden Mischung aus Brombeere und Himbeere verkaufe sich eher online. Im Geschäft "traut sich keiner auf was anderes hingreifen", als auf die wohlbekannten Lieblinge, schmunzelt der Marmeladen-Spezialist.
Honig und andere süße Brotaufstriche wie Nutella sind im Beliebtheitsvergleich weit abgeschlagen. Auch Wurst und pikante Aufstriche können nicht ansatzweise mithalten.
Pikantes Wochenende
Während Marmelade unter der Woche und am Wochenende fast gleich beliebt ist, steht das pikante Frühstück nur am Wochenende hoch im Kurs. Da darf geschlemmt werden. Eierspeisen beispielsweise sind von Montag bis Freitag nur für 23 Prozent der Befragten ein Thema. Am Wochenende greifen fast doppelt so viele zu weichem Ei, Ham & Eggs und Co. Auch Wurst, Schinken, Lachs und Käse kommen teils mehr als doppelt so oft auf den Teller.
Es gibt tatsächlich nur ein Frühstückslebensmittel, das am Wochenende öfter in der Packung bleibt als sonst: Die Lust auf Müsli, Cornflakes und Haferflocken hält sich in engeren Grenzen.
Gallup-Studie über die Frühstücksgewohnheiten in Österreich im Auftrag von Staud‘s. n=1.000, die Stichprobe gilt als repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 18. Befragungszeitraum: 9. Bis 23. April 2025
Kommentare