Butter im Kaffee: Wie gesund ist Bulletproof Coffee wirklich?
Butter im Kaffee statt auf dem Brot? Das ist Bulletproof Coffee. Er soll ein besonders guter Energielieferant sein und außerdem lange satt machen. Die Wahrheit über den fetthaltigen Muntermacher.
Bulletproof Coffee ist in aller Munde. Das Trendgetränk soll nicht nur wach machen, sondern sich auch positiv auf die Gesundheit auswirken. Die Theorie besagt: In Kombination mit Fett wirkt Kaffee leistungssteigernd. Ganz nebenbei soll der Muntermacher auch die Fettverbrennung ankurbeln.
Energiebooster oder leeres Versprechen?
Der Name Bulletproof Coffee stammt von Dave Asprey, einem amerikanischen Bio-Hacker und Autor. Er hat 2020 die Bulletproof-Diät entwickelt. Der fetthaltige Kaffee ist ein Teil davon und besteht aus Filterkaffee, Weidebutter und Kokosöl - ohne Milch. Die Fette intensivieren den Geschmack und machen das Getränk cremig. Sie sorgen auch dafür, dass man länger satt bleibt und gleichmäßiger wach ist. Der Trick dabei: Das Gehirn bekommt mehr Energie aus den Fetten, Blutzucker- und Insulinspiegel bleiben stabil.
Diese Wirkung kommt vor allem von den hinzugefügten Fetten, besonders von den sogenannten MCT-Fetten. Diese sind beispielsweise in Kokosöl enthalten und können vom Körper gut verarbeitet werden. Das bestätigte auch eine kanadische Studie der McGill University. Demnach wandelt der Körper MCT-Fette so um, dass sie die Blut-Hirn-Schranke passieren können, die den Stoffaustausch im Körper kontrolliert. So wird das Gehirn direkt mit Energie versorgt, was sich wiederum auf die Leistungsfähigkeit auswirken kann.
Ob das Getränk beim Abnehmen hilft, ist allerdings wissenschaftlich nicht bewiesen. Studien fanden laut der Vereinigung unabhängiger Gesundheitsberater (UGB) jedoch heraus, dass Personen, die aus medizinischer Sicht übergewichtig sind, in den ersten zwei Wochen mit Bulletproof Coffee mehr Gewicht verlieren und länger satt sind. Danach ließ die Wirkung allerdings nach und auch die Kalorieneinsparung nahm wieder ab.
Gesundheitliche Aspekte des Bulletproof Coffee
Ein Problem des Muntermachers aus Butter ist nach Ansicht verschiedener Ernährungswissenschaftler, dass er nur wenige Nährstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe enthält. Außerdem kann der hohe Fettgehalt die Verdauung stören und zu Bauchschmerzen, Sodbrennen, Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall führen. Wer gesund und energiegeladen in den Tag starten möchte, sollte sich an die Grundregeln einer ausgewogenen Ernährung halten. Dabei sorgt eine Mischung aus Kohlenhydraten, Eiweiß und gesunden Fetten für die optimale Nährstoffversorgung.
Die Ernährungsweise hinter dem Bulletproof Coffee eignet sich daher vor allem für Menschen, die schon wenig Kohlenhydrate zu sich nehmen, zum Beispiel durch eine Keto- oder Low-Carb-Diät. Nur ab und zu einen Butterkaffee am Morgen zu trinken, scheint keinen großen Effekt zu haben - vor allem nicht beim Abnehmen.
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