Frau Mann im Bett, Kaffee

Kaffee kann das Liebesleben verbessern: Ein Arzt klärt auf

Kaffee sorgt für besseren Sex - zumindest laut Tiktok. Ein Arzt bestätigt, dass da in der Theorie etwas Wahres dran sein könnte. Allerdings gibt es noch wenig Forschung zur Thematik.

Für das Schlafzimmer gibt es bekanntlich eine ganze Reihe an Aphrodisiaka. Manche schwören auf Aromazäpfchen für die Vagina oder ein ordentliches Workout vor dem Sex. User auf Tiktok haben nun allerdings ein Mittelchen empfohlen, dass jeder zuhause hat: Kaffee.

Hier mehr lesen: Verrückte Social-Media-Sex-Trends – und was wirklich davon zu halten ist

Tiktok hat bereits so einige wilde Theorien zu Gesundheitshacks, Geheimrezepten und ungewöhnlichen Tipps hervorgebracht. Dass Kaffee das Liebesleben verbessern soll, scheint auf den ersten Blick nur ein vom Placebo erzeugtes Hirngespinst zu sein. Bereits zu Beginn des Jahres ging ein Video viral, in dem eine Tiktokerin eine Kaffee-Theorie testete. Sie filmte sich vor dem Sex, wie sie einen dreifachen Espresso herunterkippte. Ihr Fazit danach: Es macht einen Unterschied. Solche kleinen Hilfsmittel muss wohl jeder für sich selbst ausprobieren, um festzustellen, ob es möglich ist.

Zu der Tiktokerin hat sich nun allerdings ein Arzt geäußert. Der Chirurg Dr. Karan Rajan, der ebenfalls auf Tiktok vertreten ist unter dem Namen @dr.karanr, gab in seiner Reaktion auf das Video der Tiktokerin recht. Seine Begründung: Koffein kann die Wirkung haben, Gefäße zu erweitern und dadurch die Durchblutung zu verbessern. Zumindest trifft das auf den Konsum von größeren Mengen Koffein zu. Bei kleineren Mengen an Koffein verengen sich die Gefäße wiederum, wodurch der Blutfluss gestört wird.

Beim Sex könnten also laut Dr. Rajan größere Mengen an Koffein förderlich sein. In der Theorie werden dadurch auch die Genitalien stärker durchblutet. Das sind die perfekten Voraussetzungen für einen guten Orgasmus. Die Reaktion des Körpers auf Koffein geht allerdings über die Gefäßerweiterungen hinaus. Schließlich handelt es sich hierbei um ein Stimulans, das die Herzfrequenz, Konzentration und Aufmerksamkeit kurzfristig erhöhen kann.

Bisher wenig Forschung

In seinem Video betont Dr. Rajan allerdings auch, dass es bisher wenig Forschung in diesem Bereich gibt. Zumindest wenn es um die Wirkung auf den Menschen geht. Bei Ratten hat man laut einer (möglicherweise veralteten) Studie aus dem Jahr 2005 bereits festgestellt, dass sie einen stärkeren Fortpflanzungsdrang zeigen, wenn man ihnen Koffein verabreicht. Inwieweit diese Ergebnisse auf den Menschen übertragbar sind, bleibt allerdings die Frage.

Die Wirkung auf den Menschen blieb bisher jedoch nicht komplett unerforscht. Eine Studie der University of Texas aus dem Jahr 2015 untersuchte rund 3.700 männliche Teilnehmer im Alter von über 20 Jahren. Dabei wurde der Koffeinkonsum sowie das Empfinden über die Erektionsfunktion der Befragten analysiert. Teilnehmende, die zwei Tassen Kaffee am Tag tranken, litten mit 42 Prozent weniger Wahrscheinlichkeit unter einer Erektionsstörung als diejenigen, die den Tag ohne Kaffee bestritten. Bei drei Tassen stieg die Wahrscheinlichkeit einer Erektionsstörung allerdings wieder, also sind zwei Tassen Kaffee pro Tag laut dieser Studie ideal. Ob die Ergebnisse gestützt werden können und demzufolge noch nicht veraltet sind, kann jedoch nur weitere Forschung feststellen. So bleibt vermutlich das Selbst-Ausprobieren als einzige finale Lösung.

Kommentare