Trend aus Skandinavien: Die Wichtel ziehen bei uns ein

Ein Brauchtum aus Skandinavien erobert unsere Breiten. Wichtel versüßen den Kindern die Wartezeit auf Weihnachten.

Schon vor einigen Jahren schwappte ein altes Brauchtum aus Skandinavien nach Österreich und wird hierzulande immer beliebter: Die Weihnachtswichtel treiben jetzt auch bei uns ihr Unwesen und wollen den Kindern die Wartezeit auf den Heiligen Abend versüßen.  Ab 1. Dezember ziehen die Wichtel in die Wohnung oder das Haus ein und leben hinter einer kleinen Tür. Sie sind die Assistenten des Christkinds und helfen beim Dekorieren der Wohnung und dem Besorgen der Geschenke. Aber: Sie spielen der Familie auch den einen oder anderen Streich.

 

Nisse aus Dänemark

In Skandinavien treiben die Gnome zu Weihnachten bereits seit Jahrhunderten ihr Unwesen. Insbesondere in Dänemark und Norwegen zieht der kleine Wichtel Nisse im Advent in die Häuser ein. Sein Name leitet sich von „Niels“ ab, dem dänischen Wort für „Nikolaus“. In Schweden und Finnland sind hingegen die Hauskobolde Tomte oder Tonttu bekannt. Märchenwesen spielen seit jeher in den Erzählungen der skandinavischen Autoren Hans Christian Andersen, Astrid Lindgren und Selma Lagerlöf eine besondere Rolle. Bei der schwedischen Schriftstellerin Astrid Lindgren sind die Kobolde rund zehn Zentimeter groß und tragen  Knubbelnase und Zipfelmütze. Sie sind warmherzig und lieb, aber auch neckisch und albern. Am bekanntesten ist eben Nisse, der hinter einer kleinen Tür, der „Nissedør“ lebt. Die Wichtel bekommen die Kinder nie zu Gesicht, sie lassen sich nur nachts blicken, wenn alle schlafen. Denn sie sind Zauberwesen. Sieht sie ein Mensch, verlieren sie ihre Zauberkraft. 

Auch der Handel hat bereits auf den Trend reagiert: Tchibo hat ein Wichteltür-Set um 7,99 Euro im Programm.

©Hersteller

Briefe an den Wichtel

Am 1. Dezember zieht der Wichtel also ein. Er lebt hinter einer kleinen Tür, die an der Wand oberhalb der Sesselleiste festgemacht wird. Dekoartikel-Händler wie Tchibo oder Thalia haben bereits auf den Trend reagiert und führen eigene Wichteltür-Sets in allen Preisklassen. Sie sind ab rund acht Euro Euro erhältlich. Die Luxusversion mit Weihnachtsbaum, Stiege und Schaukelstuhl ist um knapp 30 Euro zu haben. Am Tag des Einzugs stellt sich der Kobold mit einem Brief vor, den die Eltern verfassen. Bis zum 24. Dezember stellt er den Kindern allerlei Aufgaben, spielt Streiche oder bittet um Essen, weil er in der Nacht so schwer gearbeitet hat. In seinen Briefen erzählt er den Kindern, was er in der Dunkelheit so alles erlebt hat. Eine Illusion, die auf die Kleinen eine ganz besondere Magie ausübt. 

Inspiration für Eltern 

Für Eltern ist die Adventzeit naturgemäß schon eine besondere Herausforderung, sich jetzt noch Aufgaben und Briefe für einen Gnom zu überlegen, ist ein großer Zeitfaktor. Deshalb hier einige Ideen zur Inspiration: Der Wichtel könnte sich beispielsweise von den Kindern wünschen, dass sie ihm Materialien aus der Natur bringen, damit er sein Haus einrichten kann – eine gute Gelegenheit, um mit den Kindern einen Spaziergang zu unternehmen und   Blätter oder Hölzer zu sammeln, die dann vor seine Tür gelegt werden. Der Kobold möchte, dass die Kinder mehr über ihn und seine Freunde erfahren: Einfach eine Geschichte ausdrucken oder  ein passendes Buch besorgen. Der kleine Wicht ist unzufrieden, weil die Kinder ihr Zimmer nicht aufgeräumt haben: Als Streich versteckt er  in der Nacht die Lieblingspuppe oder das Spielzeugauto. Der Kobold hat Heißhunger auf Kekse: Er wünscht sich von den Kindern, dass sie ihm welche backen und vor die Tür legen. Und der Zwerg liebt Weihnachtsbäume: Er bittet die Kinder, ihm ein Bild  davon zu malen. Das alles sind Anregungen für das Bespielen der Wichteltür.

Assisent des Christkindes 

Und weil der Wichtel der persönliche Assistent des Christkinds ist, sollen die Kinder ihm schließlich einen Wunschzettel für Weihnachten schreiben. Er übergibt diesen dann verlässlich ans Christkind. Am Heiligen Abend verschwindet er samt Tür und kommt erst im nächsten Jahr wieder zurück.

Über Brigitte Biedermann

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