Der Theatersommer beginnt: Zehn Empfehlungen der Kulturredaktion

Tipps für sommerliche Bühnenbesuche vom Semmering bis nach Litschau.

Das Timing der sogenannten Überschwemmungsgelse war, ätsch, denkbar schlecht: Gerade jetzt, wenn die Sommertheater im Osten Österreichs anheben, ist der Höhepunkt dieser Blutsauger schon wieder vorbei.

Aber keine Sorge, durch den Sommer begleiten uns noch andere der 52 Gelsenarten, die es hierzulande gibt.

Nicht für diese, aber für jene Leserinnen und Leser, die trotzdem gerne im Sommer hochkarätiges Theater (und ein bisschen Oper) konsumieren, hat die Kulturredaktion des KURIER zehn Tipps gesammelt. Denn am morgigen Mittwoch machen die Sommerspiele Melk mit der Uraufführung von „Kassandra und die Frauen Trojas“ bereits den Auftakt des Theaterfests Niederösterreich.

©DANIELA MATEJSCHEK

Was es dort und sonst noch auf den Sommerbühnen zu empfehlen gibt:

Theatersommer Haag: Der Besuch lohnt allein wegen der spektakulären Bühne (siehe Artikelbild). Zu sehen gibt es heuer die Komödie „Ella, Ella – Lysistrata“ nach Aristophanes. Angekündigt wird dies mit „Klassisch, resch und testosteronbesoffen“. Premiere ist am 28. Juni, Info: theatersommer.at

Oper in Klosterneuburg: Auch abseits der großen Festspiele gibt es im Sommer große Oper: In Klosterneuburg etwa Verdis „Don Carlo“. Regie führt Günther Groissböck – und der Bass von Weltformat singt auch den Philipp. Arthur Espiritu ist in der Titelpartie zu erleben, Thomas Weinhappel als Marquis von Posa, Margarita Gritskova als Eboli, am Pult: Christoph Campestrini. Premiere ist am 8. Juli, Info: operklosterneuburg.at

Arthur Espiritu als Don Carlo in Klosterneuburg

©Mark Glassner

Zweierlei am Semmering:

  • Länger schon wird daran gearbeitet, den Semmering als Kulturort so richtig wiederzuerwecken. Heuer gibt es dort eine Erfolgsproduktion: Paulus Manker zeigt ab 23. Juni seine „Alma“ im Südbahnhotel (auch wenn es dort, wie immer bei Manker, ein wenig rumpelt, der KURIER berichtete). Im September folgen „Die letzten Tage der Menschheit“.
  • Und Florian Krumpöck, der zuletzt das Südbahnhotel bespielte, ist mit seinem Kultur.Sommer.Semmering ab 6. Juli im nahen Panhans zu erleben.

Neue Sommerspiele in Grein: Eine neue Sommertradition soll in Grein begründet werden: Im dortigen Stadttheater – 1791 (!) gebaut und damit das älteste erhaltene bürgerliche Theater Österreichs – gibt es ab 25. Juni Eric-Emmanuel Schmitts „Kleine Eheverbrechen“. Info: buehnegrein.at

Zweierlei in Litschau Hochkarätige Kultur, idyllische Gegend: Ab 7. Juli gibt es in Litschau das Schrammel.Klang. Festival, ab 11. August das „Hin & Weg“-Festival. Info: schrammelklang.at bzw. hinundweg.jetzt

Lesen Sie hier die (sehr positive) Kritik von "Hin & Weg" 2022: Horrortrip am Herrensee

Zweite Saison in Reichenau: Viel Hochkarätiges bietet Maria Happel in ihrer zweiten Saison als Chefin: Start ist am 1. Juli mit „Einen Jux will er sich machen“ mit Robert Meyer, „Tartuffe“, „Die Kapuzinergruft“, „Die Präsidentinnen“ und viele mehr folgen. Info: festspiele-reichenau.at

Neues in Perchtoldsdorf: Hier gibt es einen neuen Leiter – Alexander Paul Kubelka folgt auf Michael Sturminger – und auf der Bühne „Don Quijote“ mit TV-Star Gregor Seberg. Premiere: 29. Juni, Info: sommerspiele-perchtoldsdorf.at

Turrini in Gutenstein: Bei den Raimundspielen gibt es eine Turrini-Uraufführung: Günter Franzmeier (statt Johannes Krisch) spielt ab 13. Juli in „Es muss geschieden sein“. Info: raimundspiele.at

Peter Turrini im KURIER-Interview: "Gegen den Tod kann man sich nur mit Witz wehren"

Georg Leyrer

Über Georg Leyrer

Seit 2015 Ressortleiter Kultur und Medien, seit 2010 beim KURIER, seit 2001 Kulturjournalist. Zuständig für alles, nichts und die Themen dazwischen: von Kunst über Musik bis hin zur Kulturpolitik. Motto: Das Interessanteste an Kultur ist, wie sie sich verändert.

Kommentare