Salzburger Festspiele: Das wird die neue Buhlschaft an Maertens' Seite

Wer 2023 auf dem Domplatz im "Jedermann" auf Verena Altenberger folgen soll.

Der Buhlschaft des Jedermanns geht es zumeist wie den Gespielinnen von James Bond. Sie hat kein langes Leben. Das war nicht immer so: Dagny Servaes, die zweite Buhlschaft in der Geschichte der Salzburger Festspiele, behauptete sich zwölf Jahre lang (von 1926 bis 1937). Senta Berger (von 1974 bis 1982) vergnügte sich je vier Jahre mit Curd Jürgens und Maximilian Schell. Aber seit 2016 hat keine Schauspielerin Lust auf mehr als maximal zwei Sommer: Nach Miriam Fussenegger kamen Stefanie Reinsperger, Valery Tscheplanowa, Caroline Peters – und auch Verena Altenberger ging, wie ihr Buhle (Lars Eidinger), wieder ab.

Für 2023 braucht es also ein neues Liebespaar. Beziehungsweise eine Buhlschaft für Michael Maertens, der, wie zuerst im KURIER zu lesen war, den Jedermann spielen wird. Und wie schon bei Fussenegger oder Reinsperger würde man sich beim Erraten eher schwertun.

Um es kurz zu machen: Bettina Hering engagierte für das letzte von ihr verantwortete Spiel vor dem Dom die 1987 in Wels geborene Valerie Pachner. Die offizielle Bekanntgabe erfolgt am Donnerstag.

©APA/AFP/FRANCOIS GUILLOT

Gegen Ende ihrer Ausbildung am Reinhardt-Seminar (bis 2013) ging Pachner für vier Jahre ans Residenztheater. 2015 spielte sie die Hauptrolle im Film „Bad Luck“, es folgten „Jack“ sowie „Vor der Morgenröte“. Als Wally Neuzil in Dieter Berners „Egon Schiele: Tod und Mädchen“ erhielt sie 2017 den Österreichischen Filmpreis und die ROMY. Für ihre Rolle in Marie Kreutzers „Der Boden unter den Füßen“ (2019) wurde Valerie Pachner u. a. mit dem Deutschen Schauspielpreis ausgezeichnet. Und dann startete ihre internationale Karriere: Sie spielte u. a. in „The King’s Man: The Beginning“ (2021) mit.

Thomas Trenkler

Über Thomas Trenkler

Geboren 1960 in Salzburg. Von 1985 bis 1990 Mitarbeiter (ab 1988 Pressereferent) des Festivals „steirischer herbst“ in Graz. Seit 1990 freier Mitarbeiter, von 1993 bis 2014 Kulturredakteur bei der Tageszeitung „Der Standard“ in Wien (Schwerpunkt Kulturpolitik und NS-Kunstraub). Ab Februar 2015 Kulturredakteur beim “Kurier” Kunstpreis 2012 der Bank Austria in der Kategorie Kulturjournalismus für die Recherchen über die NS-Raubkunst seit 1998 und die kontinuierliche Berichterstattung über die Restitutionsproblematik (Verleihung im Februar 2013).

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