Kochbuch-Kabarettist Michael Buchinger: "Ich hasse gemeinsam kochen"

Neo-Kochbuchautor Michael Buchinger über Kochen mit Chips, Küchen-Alleinherrschaft und seine letzte Mahlzeit auf Erden.

Seine Kochvideos sind legendär, das Chaos dabei auch. Auch wenn Michael Buchinger manchmal fast die Küche abfackelt, das Ergebnis schmeckt immer köstlich. Am 26.8. erscheint nun „Buchingers Kochbuch“. Die Devise des beliebten Influencers und Kabarettisten dabei: Wie man ohne Talent großartig kocht und seine Gäste glücklich macht.

Warum ist Ihr Kochbuch anders als die anderen?

Es beinhaltet köstliche Rezepte, zugleich ist es ein Anti-Kochbuch, das die Scheinwelt der Profis parodistisch aufs Korn nimmt. Manche zeigen, wie sie um 5 Uhr früh Breakfast-Burritos zubereiten. Das würde ich nie tun. Meine Speisen müssen nicht perfekt aussehen. Aber sie schmecken toll.

Mit „Kochen mit Chips“ führen Sie eine völlig neue Koch-Kategorie ein.

Das geht auf mein erstes Kochvideo aus 2010 zurück, den berühmten Chips-Toast. Der hat wohl die Jugend vieler Menschen nachhaltig geprägt, ich werde oft darauf angesprochen. Im Buch sind 5 Chips-Rezepte, etwa Mac ’n’ Chips. Genial, oder?

Die Definition eines guten Essens für Sie?

Wenn es hausgemacht ist. Es muss auch immer ein bisschen zu wenig davon da sein. Wichtig ist zudem das gemeinsame Erlebnis. Meine Mahlzeiten allein vorm Laptop einzunehmen, wenn ich mit meinem Kabarett auf Tour bin, ist traurig.

Was wäre Ihre letzte Mahlzeit auf Erden?

Bitte eine gut zubereitete Pasta à la Wodka.

Ihre geheime Zutat?

Würzen mit Meersalzflocken. In letzter Zeit experimentiere ich zudem mit zerbröselten Chili-Schoten. Ich gebe sie jedem Gericht bei, ich liebe es, scharf zu essen. Achtung, wichtig: Danach immer gut Hände waschen!

Was kommt nie auf den Tisch? 

Früher Koriander, heute am ehesten Lamm. Sonst bin ich sehr experimentierfreudig, mag auch Dinge wie Innereien, Hirn, Nieren, Leber. Was ich ebenfalls immer bestelle: einen richtig guten Markknochen. Getoastetes Brot dazu, einfach geil.

Sie halten sich fit. Wie gesund ernähren Sie sich mittlerweile? 

Ich achte auf die Proteinzufuhr, tracke Kohlehydrate und Fette. Trotzdem achte ich auch darauf, ein Genussmensch zu bleiben. Wenn mich ein Stück Schokokuchen anlacht, esse ich es.

Gemeinsam kochen oder Alleinherrscher in der Küche – was darf es sein?

Ich bin ein halbwegs friedlicher Mensch und sehr umgänglich. Aber ich hasse es, gemeinsam zu kochen. Stehe ich am Herd, kommt mir keiner in die Kuchl! Schaut mein Freund in den Kochtopf, raste ich aus. Ich erkenne in jedem Blick unterschwellige Kritik. Meine schmutzigen Geheimnisse bleiben schön bei mir in der Küche.

Alexander Kern

Über Alexander Kern

Redakteur KURIER Freizeit. Geboren in Wien, war Chefredakteur verschiedener Magazine, Gründer einer PR- und Medienagentur und stand im Gründungsteam des Seitenblicke Magazins des Red Bull Media House. 12 Jahre Chefreporter bzw. Ressortleiter Entertainment. Schreibt über Kultur, Gesellschaft, Stil und mehr. Interviews vom Oscar-Preisträger bis zum Supermodel, von Quentin Tarantino über Woody Allen bis Jennifer Lopez und Leonardo DiCaprio. Reportagen vom Filmfestival Cannes bis zur Fashionweek Berlin. Mag Nouvelle Vague-Filme und Haselnusseis.

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