Filmkritik zu "Caveman": Männer sind Jäger, Frauen sind Sammlerinnen
Ein Höhlenmensch hilft Moritz Bleibtreu, das Geschlechterverhältnis besser zu verstehen
Von Gabriele Flossmann
Weil deutscher Humor nicht überall gut ankommt, wollen die Produzenten von Filmkomödien in unserem Nachbarland offenbar auf Nummer sichergehen. Immer mehr Bühnenkomödien aus Frankreich und den USA finden wohl aus diesem Grund den Weg ins deutschsprachige Kino – wie „SMS für dich“ oder „Der Vorname“. Mit „Caveman“ schrieb der Amerikaner Rob Becker das erfolgreichste Solo-Stück in der Geschichte des Broadways. Nachdem der moderne Höhlenmann in den USA von einem Millionen-Publikum bejubelt wurde, krönt er nun seinen Erfolgstrip über deutschsprachige Bühnen mit dieser Verfilmung.
Moritz Bleibtreu spielt darin den Autoverkäufer Tom, der sich im Comedy-Club als Alleinunterhalter beweisen will. Ausgerechnet kurz vor seinem ersten Auftritt verlässt ihn seine Frau. Also ändert er kurzfristig sein Programm und breitet seine Beziehungsprobleme vor einem imaginären Freund aus: Vor einem Höhlenmenschen. Dadurch soll ihm (und dem Publikum) klar werden, dass die Beziehungskisten zwischen Mann und Frau seit der Steinzeit aus dem gleichen Holz geschnitzt sind.
Männer sind Jäger, Frauen sind Sammlerinnen. Und die menschliche Evolution hat daran bis heute nichts ändern können. Folgerichtig fragt er sich: „Warum betrachten wir Frauen und Männer nicht einfach als völlig unterschiedliche Kulturen? Mit verschiedenen Sprachen, verschiedenen Verhaltensweisen und verschiedener Herkunft?“
Mit trockenem Humor und ironischen Blick nimmt Tom auch die eigene Lebensweise als Jäger aufs Korn. Männer und Frauen passen nicht zusammen. Alles in allem: eine nicht ganz gelungene aber doch vergnügliche Umsetzung der Bühnenversion.
INFO: D 2023. 100 Min. Von Laura Lackmann. Mit Moritz Bleibtreu, Laura Tonke.
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