Buch-Tipps: Fünf Bücher, die du im Herbst lesen solltest
Von Literatur bis Liebesromanze, von Krimi bis Sachbuch: Die besten Bücher-Highlights für herbstliche Lesestunden.
Herbst ist Lesezeit. Wenn es draußen kalt wird, ziehen wir uns drinnen gern mit einem guten Buch zurück. Die Verlage warten wieder mit einigen Highlights auf. Und schicken tolle Arbeiten ins Rennen - da ist für jeden etwas dabei. Wir erleichtern die Suche mit einem Guide für die Top Five.
Biographisch: Elfriede Jelinek „Angabe der Person“
Als nichts weniger denn als „Lebensbilanz“ wird das neue Buch der Nobelpreisträgerin angekündigt – wenn das mal keine Ansage ist. Als Anlass wird ein „steuerliches Ermittlungsverfahren, das zwar inzwischen längst eingestellt wurde, das aber selbst intimste E-Mails auswertete“ angeführt. Im neuen Werk wird Jelinek autobiographisch, schreibt über das Schicksal von Verwandten, die während der Nazi-Zeit aus Österreich fliehen mussten, die deportiert und ermordet wurden. Und rechnet mit der Tätergesellschaft sowie mit der Profitgier der modernen Wirtschaft ab.
Literarisch: Cormac McCarthy „Stella Maris“ und „Der Passagier“
Der Amerikaner gilt als einer der wichtigsten Schriftsteller der Gegenwart. Immer wieder wird er für den Nobelpreis in Literatur gehandelt. Seit 16 Jahren und seinem Meisterwerk „Die Straße“ trat er nicht mehr in Erscheinung – nun lässt er mit einem Doppelschlag aufhorchen. Die beiden Bände haben unmittelbar miteinander zu tun. Im ersten Band „Der Passagier“ geht es um ein Flugzeugwrack auf dem Grund des Ozeans, einen verschwundenen Passagier und einen Bruder und eine Schwester, die zugleich Erlösung und Verderben füreinander bedeuten. In „Stella Maris“ lässt sich die 20-jährige Alice mit der Diagnose paranoide Schizophrenie in die Psychiatrie einweisen. Dort denkt sie über Wahnsinn, Philosophie, Physik und mehr nach – über ihren Bruder Bobby schweigt sie beharrlich.
Sachbuch: Isolde Charim „Die Qualen des Narzissmus“
Woher rührt die gesellschaftliche Spaltung? Diesem Thema geht die österreichische Philosophin Isolde Charim in ihrem neuen Buch auf den Grund. Dabei stellt sie eindringliche Fragen, etwa: Wie kommt es, dass die Menschen für ihre Knechtschaft kämpfen, als sei es für ihr Heil? Die Antwort sucht Charim im Narzissmus. Was diese herrschende Ideologie für die Gesellschaft bedeutet, erklärt sie in ihrem Werk „über freiwillige Unterwerfung“.
Liebe: Anne Sanders „Das Glück auf Gleis 7“
Lust auf Romantik? Dann ist dieser Roman der richtige. Die Story: London. Jeden Morgen sitzen ein Mann und eine Frau im Zug im selben Waggon. Ihre Blicke treffen sich. Sie – denkt über ihre Beziehung mit Tyler nach, die glücklich verlief, solange bis er sie betrogen hat. Er – wälzt Gedanken über den neuen Job im Verlag seines Vaters. Die beiden lernen sich kennen. Und entdecken, dass ihre Bekanntschaft weit mehr sein könnte als nur Zufall …
Spannend: Ernst Geiger „Goldraub“
Der Autor war ein wichtiger Mann im österreichischen Bundeskriminalamt, in vielen aufsehenerregenden Mordfällen war er Chefermittler – zum Beispiel im Fall Jack Unterweger. Als die Saliera, das berühmt-berüchtigte Salzfass aus dem Kunsthistorischen Museum gestohlen wurde, fasste Geiger den Dieb. Diese wahre Geschichte verarbeitete er zu einem Wien-Krimi – und gibt spannende Einblicke ins Polizei-Milieu.
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