Kornkreise: Was hat es mit dem Phänomen auf sich?

Nicht nur in Filmen, sondern auch in Realität sorgen Kornkreise immer wieder für Aufmerksamkeit.

Fast jede gute Verschwörungsgeschichte zum Thema Ufos und Außerirdische beinhaltet etwas zu den aufsehenerregenden Mustern in Korn- und Getreidefeldern. Aber was steckt hinter dem Phänomen, das jährlich im Sommer für Gesprächsstoff sorgt?

Natur, Aliens oder Menschenhand?

Von England bis Bayern sind jährlich immer wieder neue Kornkreise aufzufinden - die meisten von ihnen entstanden in der Nacht und sind somit schwer zu klären, wer sie geschaffen hat. Großteils werden Kornkreise zwischen Juni und August gesichtet. Allein in diesem Jahr wurden laut dem englischen Crop Circle Exhibition & Information Centre bereits über 10 allein in Großbritannien gemeldet.

Kornkreise gab es in den unterschiedlichsten Formen und Größen.

©REUTERS/PASCAL ROSSIGNOL

Weshalb viele an eine übernatürliche Ursache für Kornkreise glauben wollen, liegt an der teilweise perfekten Symmetrie sowie daran, dass oft außerhalb der Kornkreise nie Getreidehalme gebrochen sind. In den Mustern selbst soll das Korn außerdem nicht geknickt, sondern gelegt sein und deshalb für viele UFO-Fans ein Indiz darauf sein, dass überirdische Mächte am Werk waren. Sie sehen dahinter Signale, Warnungen oder andere Botschafts-Arten der Kommunikation aus dem Weltall.

Einige Wissenschaftler haben an manchen der Orte Proben entnommen und untersucht. Das Ergebnis war überraschender als erst vermutet. Waren einige klarerweise deutlich auf Menschenhand zurückzuführen, stellten andere wiederum ein noch größeres Rätsel auf. Die Bodenbeschaffenheit war nämlich unerklärlicherweise verändert und zwar so, wie es nicht durch die Bearbeitung an den Feldern entstehen würde.

Geschichte hinter Kornkreisen

Bereits alte Geschichten und Legenden befassen sich immer wieder mit Kornkreisen. Deren Entstehung war dabei nicht immer auf Aliens zurückzuführen. In manchen Erzählungen treibt auch der Teufel selbst sein Unwesen auf dem Feld. In einigen anderen haben Feen mit den Kunstwerken zu tun. In Sagen aus Irland wiederum führte man Kornkreise auf Riesen zurück, die durch Felder stampften.

Auch im 17. Jahrhundert zerbrachen sich kluge Menschen ihre Köpfe, wie es zu den geometrischen Bildern kommt. Der englische Naturforscher Robert Plot erstellte dabei eine wissenschaftliche Theorie, laut der simplere Kreis-Formen auf herabstürzende Luftwirbel zurückzuführen seien. Diese Vermutung scheint bis heute aber vielen nicht auszureichen und auch nicht genug belegt.

Einen besonders großen Boom um Kornkreise gab es in den 1990er-Jahren. Dabei wurden teilweise bis zu 300 neue Kornkreise pro Jahr dokumentiert und viele Schaulustige angezogen. Die Sichtungen gingen in den letzten Jahren aber deutlich zurück.

Jährlich werden etliche Kornkreise weltweit dokumentiert.

©EPA/ADRIAN REUSSER

Die einzig klar nachgewiesene Form der Entstehung ist bisher nur die durch Menschenhand. Mittlerweile finden sich auch ausführliche Anleitungen im Internet, wie Kornkreise selbst zu machen sind. Wissenschaftlich abgelehnte Erklärungsversuche sind demnach jegliche Einwirkung von Überirdischem, da es auch keine konkreten Beweise für die Existenz solcher Lebensformen gibt.

Ob sich also seit Jahrhunderten anonyme Künstler austoben, Bauern mit ihren Feldern selbst für Aufmerksamkeit sorgen wollen oder hier tatsächlich Außerirdische verantwortlich sind, muss wohl jeder für sich selbst beantworten - vielleicht muss man aber auch nicht alles erklären können.

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