Klimaangepasstes Gärtnern: Wie der Garten dem Wetter trotzt

Für unsere Hausgärten sind die veränderten klimatischen Bedingungen eine Herausforderung. Wir zeigen euch, was ihr tun könnt, damit eure Gartenfreude erhalten bleibt.

Milde Winter und heiße Sommer liefern bereits einen Vorgeschmack, wie das Wetter künftig ausfallen könnte. Vor allem Pflanzen, die kühleres Klima lieben, werden durch die klimatischen Veränderungen Schwierigkeiten bekommen. Doch noch ist nichts verloren. Hier lest ihr, was ihr tun könnt, um euren Garten an die klimatischen Veränderungen anzupassen.

Widerstandsfähige Pflanzen

Damit euer Garten auch weiterhin bunt blüht, heißt es zuerst: Augen auf bei der Wahl der Pflanzen! Standortangepasste Pflanzen aus ökologischem Anbau sind nämlich an Boden und vorherrschende Klimaverhältnisse der Region angepasst und gelten daher als widerstandsfähiger.

So brauchen sie weniger Pflege und Wasser. Auch können beispielsweise Wind, Bodenverhältnisse und Temperaturen ihnen aufgrund ihrer Anpassung weniger anhaben.

 

Anstreben einer Mischkultur

Gemüse und Kräuter wachsen am besten gemeinsam. Sie schlüsseln sich die Nährstoffe auf und bringen Wasser aus den tieferen Schichten hervor oder halten unerwünschte Gäste in Schach. Dadurch zeigt sich, dass eine gelungene Mischkultur nicht nur Wasser und Arbeit spart, sondern auch ein gesundes Wachstum fördert.

Vielfalt in der Pflanzenwelt

Die Mischkultur hat sich aber nicht nur im Gemüsegarten bewährt. Auch im Ziergarten zeigen sich die Vorteile. Hohe Bäume etwa spenden Schatten und kühlen die Umgebung. Auch Sträucher und kleine Gehölze, die den Raum darunter nutzen, helfen dabei, die Temperaturen abzumildern.

Düngeralternative Humus

Der Weg zum klimaangepassten Garten führt nicht am Boden vorbei, dessen Fruchtbarkeit vom Nährstoffkreislauf abhängt. Pflanzen entziehen dem Boden diese Nährstoffe und geben sie zurück, wenn sie absterben. Wer allerdings erntet, unterbricht den Kreislauf und nimmt somit dem Boden wichtige Substrate. Um diese wieder zurückzuführen, muss daher Dünger eingesetzt werden.

Der meiste Kunstdünger besteht aus Stickstoff, Phosphor und Kalium. Für ein klimaangepasstes Gärtnern ist dieser somit Tabu. Denn einmal im Boden, dünstet er Lachgas aus. Die bessere Alternative ist daher Humus. Dieser bindet Kohldioxid und dient damit nicht nur der Bodenfruchtbarkeit, sondern auch dem Klimaschutz.

Unbefestigte Böden

Aufgrund des Klimawandels kommt es zu immer längeren Dürreintervallen mit anschließenden heftigen Regenergüssen. Damit das Regenwasser zurück ins Grundwasser gelangen und dieses erneuern kann, empfiehlt es sich den Boden zu entsiegeln. Dieser bringt auch einen weiteren Vorteil: bei Hitze können durch die Verdunstungskühle der feuchten Erde, Temperaturspitzen abgemildert werden.

Welliges Gartenprofil

Den Garten flach anzulegen, war lange Zeit gängige Praxis. Doch aufgrund klimatischer Veränderungen, muss hier umgedacht werden. Ein leicht welliges Profil mit Hügeln und Senken schützt den Garten besser vor Austrocknung und Überschwemmung. So leiten etwa die Hügel das Wasser in die Senken, wo es sich sammeln und versickern kann. Zusätzlich dient das wellige Profil als Windschutz.

Einsatz von Regenwasser

Um über ausreichend Gießwasser zu verfügen, sollte das Regenwasser während regenreichen Phasen mithilfe einer unterirdischen Zisterne oder eines Regenfasses gesammelt werden. Weiteres Regenwasser sollte man versickern lassen. Diese Sickerbeete können nämlich große Hitze abmildern und zusätzlich Kühle und Verdunstung produzieren.

Vor Austrocknung schützen

Damit eine verminderte Verdunstung des Wassers aus dem Boden erzielt wird, sollte eine Schicht Mulch aus Rasenschnitt oder Ernteresten über diesen verteilt werden. Diese schützen nämlich den Boden zusätzlich vor Sonneneinstrahlung und Austrocknung.

Über Janet Teplik

Digital Producer bei freizeit.at. Nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte zog die gebürtige Deutsche nach Wien und studierte Publizistik und Kommunikationswissenschaften. Zuletzt war sie stellvertretende Chefredakteurin bei der MG Mediengruppe.

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